Europa League

Bayer 04 Leverkusen: Sportdirektor Simon Rolfes fordert Gruppensieg und streicht Alibis

Leverkusen auf Zypern: Auch Jedvaj nicht dabei

Rolfes fordert Gruppensieg und streicht Alibis

Lässt kein anderes Ergebnis als einen Sieg zählen: Sportdirektor Simon Rolfes.

Lässt kein anderes Ergebnis als einen Sieg zählen: Sportdirektor Simon Rolfes. imago

Wenn Heiko Herrlich am Donnerstagabend bei AEK Larnaka seine Elf für das letzte Gruppenspiel in der Europa League aufs Feld schickt, wird in dieser kaum ein Stammspieler stehen. Nachdem schon am Dienstag klar war, dass neben den angeschlagenen Sven Bender, Jonathan Tah und Karim Bellarabi auch Lukas Hradecky, Charles Aranguiz, Kai Havertz und Kevin Volland nicht mit in den Süden fliegen würden, fehlte am Mittwochmorgen auch Tin Jedvaj, der ebenfalls für das Ligaspiel in Frankfurt am Sonntag geschont wird.

Doch auch wenn Bayer also mindestens ohne acht Stammspieler antreten wird (auch der mitgereiste Kapitän Lars Bender soll in der Anfangsformation fehlen), lassen weder Trainer Heiko Herrlich noch Simon Rolfes ein anderes Ergebnis als einen Sieg zählen. "Das Ziel ist, Erster zu werden in der Gruppe. Das ist wichtig. Und natürlich auch, eine gute Leistung abzuliefern, um ein bisschen Schwung aufzunehmen für die letzten Bundesligaspiele, aber Priorität hat, den Gruppensieg einzufahren", sagt der neue Sportdirektor.

Europa League - Gruppenphase, 6. Spieltag
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Europa League - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
13
2
FC Zürich FC Zürich
10
3
AEK Larnaka AEK Larnaka
5
Spielersteckbrief Jedvaj
Jedvaj

Jedvaj Tin

Spielersteckbrief Schneider
Schneider

Schneider Max

Rolfes ist angesichts der bislang nicht zufriedenstellenden Saison nicht bereit, das Abschneiden in der Europa League zu glorifizieren und kritisiert die auch in diesem Wettbewerb fehlende Konstanz: "Wir sind Erster vor dem letzten Spiel, das ist in Ordnung. Ich glaube, dass wir auch in der Europa League bislang wechselhafte Leistungen abgeliefert haben. Die Erwartung war, in die K.-o.-Phase zu kommen. Das haben wir erreicht, aber ich glaube, dass wir auch noch viele Möglichkeiten haben, uns zu steigern."

"Es ist wichtig, die Belastung ein bisschen zu verteilen"

Der Sportdirektor verweist auf die Qualität des kickenden Personals und erklärt zur nahezu maximalen Rotation: "Es macht absolut Sinn und wir haben einen guten Kader, so dass wir auch am Donnerstag eine gute Mannschaft auf dem Platz haben werden, die das Ziel erreichen kann. Es ist wichtig, die Belastung ein bisschen zu verteilen, weil hoffentlich im Frühjahr noch viele englische Wochen auf uns warten." Schon am Dienstag hatte Herrlich unmissverständlich erklärt: "Der Kader wurde mit der Zielvorgabe zur Verfügung gestellt, in die Champions League zu kommen. Da sollte man es schaffen - anders als gegen Rasgrad - so zu spielen, dass man zeigt, warum man in dem Kader ist."

Rolfes erwartet, dass sich die Spieler aus der zweiten Reihe aufdrängen. "Für die, die reinkommen, ist es eine gute Möglichkeit Spielpraxis zu sammeln aber auch Druck auf den einen oder anderen Stammspieler auszuüben und sich zu zeigen, persönlich nach vorne zu kommen." Dem Gegner misst er hinsichtlich des Spielausgangs keine entscheidende Rolle zu. "Wir schauen auf uns: Wie kriegen wir unsere beste Leistung auf den Platz? Das ist das Entscheidende. Dann haben wir alle Möglichkeiten zu gewinnen. Deshalb schaue ich gar nicht so auf den Gegner, sondern darauf, dass wir eine Topleistung abliefern."

Schneider muss aus studientechnischen Gründen verzichten

Klare Ansagen, die jeglichen Alibis schon im Vorfeld ihre Grundlage entziehen. Daran ändert auch nichts, dass das nur 17-köpfige Aufgebot nur mit zwei Juniorenspielern diese Stärke erreicht. Übrigens: Neben Offensivakteur Herdi Bukusu und dem defensiven Mittelfeldspieler Adrian Stanilewicz sollte aus dem A-Junioren-Bundesliga-Kader auch Max Schneider, Sohn des früheren Fortuna-Köln-Profis Hansjörg Schneider, die Reise nach Zypern mit antreten. Doch der Mittelfeldspieler musste aus studientechnischen Gründen verzichten. Schneider hatte ein zweijähriges Stipendium in den USA zugesprochen bekommen. Dieses hätte er aber, wie der Klub recherchierte, nach einem Einsatz als Profi nicht mehr wahrnehmen dürfen.

Stephan von Nocks