2. Bundesliga

Neuhaus: "Man muss nur auf meine Vita schauen"

Bielefeld: Coach dämpft Erwartungen gegen Kiel

Neuhaus: "Man muss nur auf meine Vita schauen"

Soll die Arminia in sichere Fahrwasser steuern: Der neue DSC-Coach Uwe Neuhaus (Mi.).

Soll die Arminia in sichere Fahrwasser steuern: Der neue DSC-Coach Uwe Neuhaus (Mi.). picture alliance

Noch bevor Arminias Präsident Hans-Jürgen Laufer zum eigentlichen Tagesordnungspunkt Nummer eins kommen konnte, der Vorstellung des neuen Trainers, sah er sich gezwungen, einige Worte über die Trennung von Neuhaus' Vorgänger Jeff Saibene zu verlieren: "Ich möchte einen Satz vorab schicken zu den Kritiken, die wir in der Zeitung lesen durften", so der 70-Jährige über den Unmut, den die Entlassung des in Fan-Kreisen sehr beliebten Luxemburgers verursacht hatte. "Ich kann jeden Kritiker verstehen und bin auch nicht sauer. Ich akzeptiere das."

Laufer erklärt sich bezüglich Saibene

Die Entscheidung, Saibene zu beurlauben ("Er steht weiter auf der Gehaltsliste, und wir haben zusätzliche Kosten"), habe "auf emotionsloser und sachlicher Basis" stattgefunden und sei insofern "gut und notwendig" gewesen, als dass "die sportlichen Ziele, die wir uns gesetzt haben, im Prinzip in immer weitere Ferne gerückt" seien. Dementsprechend komme nun mit "Uwe Neuhaus ein neuer Trainer, der uns aus dieser Patsche wieder heraushilft", so Laufer.

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"Emotion, Leidenschaft, Historie"

Nun soll es also Neuhaus richten. Für den 59-Jährigen sei die Arminia, so seine eigene Aussage, "ein logischer Schritt" gewesen: "Man muss einfach nur auf meine Vita schauen", so der Westfale. "Wenn man Union Berlin, Dynamo Dresden, Rot-Weiß Essen, Borussia Dortmund sieht, das sind in etwa die gleiche Kategorie Verein: mit Emotion, mit Leidenschaft, mit Historie."

Und genau mit Emotion und auch Leidenschaft will er den derzeit auf Rang 14 platzierten DSC nun auch weiter nach oben führen und der Mannschaft so schnell wie möglich seine Vorstellung des Fußballs einimpfen: "Ich stehe für Ballbesitzfußball, der trotzdem zielstrebig in Richtung gegnerisches Tor führen soll, für Dominanz und hohes Pressing. Im Optimalfall im 4-3-3."

Ich kann nicht Hand auflegen oder mit den Fingern schnipsen, und dann haben wir eine völlig andere Spielweise in Kiel.

Uwe Neuhaus

Dass er innerhalb weniger Tage - bereits am Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gastieren die Arminen bei Holstein Kiel - das Spiel seines Teams "nicht perfektionieren" kann, versteht sich eigentlich von selbst: "Ich kann nicht Hand auflegen oder mit den Fingern schnipsen, und dann haben wir eine völlig andere Spielweise in Kiel." Ziel sei es jedoch, "die Stärken, die zweifelsohne unter Jeff Saibene gezeigt wurden, zu nutzen". Wenn dann noch der "Mut, in Ballbesitz zu bleiben", hinzukomme, könne gegen "eine höchst aggressive Kieler Mannschaft" durchaus etwas zu holen sein.

Realistische Einschätzung der Teamstärke

In welcher Tabellenregion er sein neues Team denn einordne, das wusste Neuhaus nicht konkret zu beantworten. Zwar glaube er, "dass die Mannschaft natürlich besser ist und besser dastehen müsste", als es die derzeitige Tabellenkonstellation erahnen lässt. "Ob es jetzt aber der vierte Platz ist, der im letzten Jahr gelungen ist" - dahinter setzte der Coach ein "kleines Fragezeichen". Die Mannschaft, so verkündete der gebürtige Hattinger mit einem Grinsen, "kann mir aber gerne beweisen, wie stark sie ist".

kög

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