Bundesliga

Vergleiche mit Tasmania Berlin: Stuttgart-Trainer Markus Weinzierl sieht "das Positive"

Stuttgarts Trainer testet nicht nur Aogo als Insua-Ersatz

Tasmania-Alarm beim VfB: Weinzierl sieht "das Positive"

"Ich habe ja öfter schon solche Phasen erlebt": Markus Weinzierl am Donnerstag in Stuttgart.

"Ich habe ja öfter schon solche Phasen erlebt": Markus Weinzierl am Donnerstag in Stuttgart. imago

Heinz-Ludwig Schmidt übernahm am 13. Spieltag der Saison 1965/66 bei Tasmania Berlin, konnte den drastischen Abstieg aber auch nicht mehr verhindern. Dass der 2008 verstorbene Trainer mit einem 0:5 gegen 1860 München und einem 0:4 in Frankfurt losegelegt hatte, war bei 108 Gegentoren am Ende eigentlich auch schon egal - wurde unlängst aber noch einmal relevant. Denn erst jetzt, also 53 Jahre später, hat wieder ein Trainer einen solch miserablen Start in der Bundesliga hingelegt: Markus Weinzierl.

Schmidts Auftaktprogramm - gegen den Ersten und den Sechsten - war damals auch nicht leichter, trotzdem ist der Vergleich nicht gerade fair. Während Weinzierl auch am Donnerstag wieder mit Recht die widrigen Umstände mit den frühen Gegentoren beim 0:4 gegen Dortmund und dem frühen Platzverweis beim 0:4 in Hoffenheim anführte, hieß es nach Tasmanias 0:4 in Frankfurt im kicker unter "Besondere Vorkommnisse" noch: "Frankfurts Torwart Loy blieb über 90 Minuten beschäftigungslos - und daher auch ohne Note."

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Eintracht bietet alles, was dem VfB derzeit fehlt

Verständlich, dass sich Weinzierl "jetzt mal ein Spiel mit einem guten Start für uns" wünscht, auch wenn der Gegner am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nach zuletzt fünf Siegen und einem Remis mit einer "tollen Entwicklung", "sehr viel Selbstvertrauen" und "sehr, sehr guten Einzelspielern" aufwarten könne - also so ziemlich genau mit allem, was dem VfB derzeit fehlt.

Daran etwa, dass just Dennis Aogo vorige Woche von Freitag auf Samstag erkrankte und dann just Emiliano Insua schon in der achten Minute Rot sah, "sieht man, dass es aktuell nicht läuft für den VfB Stuttgart", sagte Weinzierl und verzichtete dabei angesichts der vorangegangenen Misere unter Vorgänger Tayfun Korkut lieber auf das "uns".

Weinzierl testet Grözinger - Kempf ist fit

Auch wenn Weinzierl unter der Woche den 19-jährigen David Grözinger vom VfB II ebenfalls als Linksverteidiger testete: Gegen Frankfurt dürfte Aogo nun mit Verspätung von Insuas Platzverweis profitieren und in die Startelf rücken. Offen ließ Weinzierl noch den Kaderplatz für Innenverteidiger Marc Oliver Kempf, der erst am Mittwoch nach wochenlanger Verletzungspause ins Mannschaftstraining zurückkehrt war. "Er ist fit, das ist mir mal das Wichtigste."

Ich habe die beste erste Hälfte des VfB in dieser Saison gesehen.

Markus Weinzierl über das 0:4 in Hoffenheim

Generell gehe es jetzt um "kleine und große Erfolgserlebnisse", sagt Weinzierl: "kleine im Training, große im Spiel". Er fordert: "Wir müssen so agieren wie in den ersten 45 Minuten gegen Hoffenheim" - nur ohne Platzverweis. "Ich habe die beste erste Hälfte des VfB in dieser Saison gesehen, auch zu zehnt."

Weinzierl gelingt es also tatsächlich, "nicht nur das Negative" beim Tabellenletzten zu sehen. "Ich habe ja öfter schon solche Phasen erlebt", erklärt er: "Da ist es wichtig, dass man ruhig bleibt, auch das Positive sieht. Und dass man die Mannschaft da hinbringt, dass sie offensiv und defensiv einen Plan verfolgt." Gegen Frankfurt heiße das, "nicht nur defensiv" zu denken. Damit es Kevin Trapp, dem heutigen Eintracht-Torhüter, nicht so ergeht wie dem frierenden Egon Loy.

jpe

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