Was sagt Hannes Wolf (37) zum abermaligen Trainerwechsel beim VfB Stuttgart? "Erst mal", lächelt Markus Weinzierls Vor-Vorgänger am Donnerstag bei "kicker.tv Spezial" , "finde ich es ganz cool, dass ich es fast eineinhalb Jahre ausgehalten habe."
Dass sein Nachfolger Tayfun Korkut nach gut acht Monaten schon wieder gehen musste, kann Wolf aus der Ferne nicht ganz nachvollziehen: "Stuttgart hat fünf Punkte, aber Schalke hat sechs, Leverkusen sieben, Hoffenheim hat sieben, die auch sehr hohe Ambitionen haben, und Stuttgart wechselt dann schon - das ist erst mal ein bisschen überraschend aus der Entfernung." Allerdings sei es natürlich schwer zu sagen, "was nach innen passiert, was inhaltlich passiert ist, was zwischen den Menschen passiert ist".
Bundesliga - Tabelle
Trainersteckbrief Weinzierl
Trainersteckbrief Wolf
"Ich sage das in absoluter Wertschätzung, aber..."
Wolf hatte beim damals gerade abgestiegenen VfB im September 2016 übernommen und ihn im Mai zurück in die Bundesliga geführt, war Ende Januar 2018 dann aber nach einer Misere von sieben Niederlagen aus acht Pflichtspielen entlassen worden. Dafür macht er indirekt auch die neue Ausrichtung unter Michael Reschke verantwortlich, der im August 2017 überraschend Jan Schindelmeiser als Sportvorstand abgelöst hatte.
Schon damals hatte Wolf von einer "krassen Entwicklung" gesprochen . Am Donnerstag sagte er: "Wir sind im September 2016 mit dem Ziel gekommen, eine junge, entwicklungsfähige, intensive Mannschaft zu machen, und waren da mit der Zweitliga-Meisterschaft auch auf einem ganz guten Weg." Inzwischen jedoch habe es - "und da sind wir wieder beim Thema Ungeduld" - einen "Strategiewechsel zu einer sehr, sehr erfahrenen Mannschaft" gegeben.
Es ist schon sehr spannend, wie sie das auch taktisch lösen, weil es nicht ganz klar ist, wie du das mit dieser Mannschaft machst.
Hannes Wolf
"Ich sage das in absoluter Wertschätzung", so Wolf weiter. "Aber wenn eine Strategie so verändert wird, das finde ich in der Entwicklung des Vereins schon extrem. Das war ja auch etwas, was bei uns schon Thema war." Deshalb sei er nach dem Wechsel von Korkut zu Weinzierl "gespannt, mit welcher Spielphilosophie, mit welcher Art von Fußball sie jetzt da rauskommen, weil es auch nicht klar ist, wofür sie stehen". Und sehr spannend sei auch, "wie sie das auch taktisch lösen, weil es nicht ganz klar ist, wie du das mit dieser Mannschaft machst."
Wolf will zurück ins Geschäft: "Ich bin einfach wieder heiß"
Wolf, während der WM TV-Experte bei der ARD, sagt das als Beobachter, bald aber will er selbst wieder voll im Geschäft sein. Nach seiner Auszeit mit langem Urlaub, Spielbeobachtungen und dem Trainingslager mit dem FC Liverpool und Förderer Jürgen Klopp ("Er ist nicht nur ein fantastischer Mensch, sondern ein fantastischer Trainer, der ein unglaublich gutes Training macht") sagt er: "Ich bin einfach wieder heiß und hätte Riesenlust, wieder was Cooles zu machen."
