Max Kruses Kopfballtreffer zum 1:0 bereitete Kainz mit einer "Weltklasse-Flanke" vor, wie der Torschütze schwärmte. Und (nicht nur) Kohfeldt attestierte dem Flügelstürmer auch davon unabhängig ein "sehr gutes Spiel". Gewichtigen Einfluss könnte darauf die psychologische Maßnahme des Coaches gehabt haben, Bankdrücker Kainz zuletzt auch im Alltag links liegen zu lassen: "Ich wollte ihn mal ein bisschen sauer machen, wollte, dass er aggressiv ist. Das war er am Samstag. Vorher war mir das alles zu lieb." Seine vom Trainer gezielt geförderte Wut kanalisierte der 25-Jährige höchst professionell: "Innerhalb der Mannschaft hat Kainzi sich top verhalten", lobt Kohfeldt, "mit mir wollte er aber dann nicht mehr so reden. Das war von außen mit Spaß zu sehen."
So sollen die Spieler mit dem Konkurrenzdruck umgehen
Doch auch abseits der persönlichen Sonderbehandlung sei Kainz ein gutes Beispiel dafür, wie seine Profis mit dem gestiegenen Konkurrenzdruck im Kader umzugehen hätten, merkt Kohfeldt an. "Dass man auch mal draußen sitzt oder gar nicht im Kader steht, wie Kevin Möhwald, gehört dazu. Das in Harmonie mit den Kollegen hinzubekommen und beim nächsten Mal trotzdem wieder voll dabei zu sein, darum geht es."
Spielersteckbrief Kainz
Trainersteckbrief Kohfeldt
Auch Martin Harnik, der erstmals von der Bank kam, erfüllte diese Anforderung am Wochenende vorbildlich: "Wir wollen flexibel und nicht ausrechenbar sein. Da ist es wichtig, auch immer wieder andere personelle Impulse setzen zu können. Von daher habe ich kein Problem damit, auch mal draußen zu sitzen, denn über allem steht der Erfolg." Und der macht, wie in Augsburg gesehen, persönliche Härten letztlich für jeden Einzelnen zumindest etwas angenehmer.
