Europa League

Warum ist Eintracht Frankfurt von Olympique Marseilles "Geisterspiel" betroffen? Wie die UEFA die Europa-League-Paarungen bestimmt

Warum ist Frankfurt von Marseilles "Geisterspiel" betroffen?

Wie die UEFA die Europa-League-Paarungen bestimmt

12.000 Fans begleiteten Eintracht Frankfurt im November 2013 nach Bordeaux.

12.000 Fans begleiteten Eintracht Frankfurt im November 2013 nach Bordeaux. imago

Endlich wieder international! Für Eintracht Frankfurt bedeutet die erstmalige Teilnahme an der Europa League seit dem Erreichen des Sechzehntelfinals in der Saison 2013/14 mindestens sechs Feiertage - mit einer nicht unbedeutenden Einschränkung: Zum ersten Spiel bei Olympique Marseille am Donnerstag (18.55 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream auf DAZN ) sind keine Fans zugelassen .

Dass der französische Vertreter wegen diverser Fehlverhalten seiner Fans das erste Heimspiel der Gruppenphase unter Ausschluss der Zuschauer würde austragen müssen, stand bereits vor der Gruppenauslosung am 31. August in Monaco fest. Welche Mannschaft als Gast davon betroffen sein würde, dagegen noch nicht.

Dass es ausgerechnet die Eintracht mit ihren reisefreudigen Fans - 2013 reisten 12.000 Anhänger zum Spiel bei Girondins Bordeaux - trifft, lag am Ende in den Händen eines Computer-Algorithmus und war schlicht Pech, auch wenn das die Ultras der Eintracht in einer Stellungnahme anzweifeln: "Nun musste man aber kein Prophet sein, um zu erahnen, dass man sich bei der UEFA die Gelegenheit, auch uns elegant mitzubestrafen, ungern entgehen lässt. Denn ein solches Geisterspiel gilt auch für die Fans der Gastmannschaft."

Ein Computer bestimmt die Paarungen und berücksichtigt bestimmte Parameter

Tatsächlich aber werden die Paarungen durch einen Computer bestimmt, der verschiedene Parameter berücksichtigt; beispielsweise sollen nicht zwei Spiele am selben Tag in derselben Stadt stattfinden oder Teams aus "Winter"-Ländern wie Russland ihr abschließend Gruppenspiel nicht zuhause austragen. Der Rest ist dann gewissermaßen schlicht Algorithmus-Pech.

Anders als früher, als die Klubs selbst die Fernsehrechte vergaben oder die Vermarktung durch die nationalen Ligen erfolgte, haben die Vereinsvertreter keinen Einfluss auf die Terminierungen. Die Anstoßzeiten, also ob um 18.55 Uhr oder um 21 Uhr gespielt wird, werden im Anschluss von den TV-Anbietern festgelegt.

Für die Eintracht-Fans bleibt lediglich das Public Viewing

Im Falle der deutschen Teams sind das vor allem DAZN, im Free-TV aber auch der Sender RTL Nitro, der für drei Jahre die Rechte für 15 Live-Spiele pro Saison besitzt. An diesem Donnerstag überträgt Nitro zwar das umstrittene Duell zwischen RB Leipzig und Red Bull Salzburg, trotzdem wird Eintracht Frankfurt ein Schwerpunkt in der Sendung: Um 19.45 Uhr wird die erste Folge der (vorerst) siebenteiligen Dokumentation "Countdown für Europa - Eintracht Frankfurt" ausgestrahlt, bei der sich die Hessen als erstes deutsches Profifußballteam eng von Kameras haben begleiten lassen.

Für Donnerstag bleibt den Eintracht-Fans zumindest eine Option, das Spiel in Marseille mit vielen anderen Anhängern zu sehen: In der Commerzbank-Arena findet ein vom Verein angebotenes Public Viewing statt. Die Karten kosten 5 Euro, inklusive ÖPNV-Ticket für eine kostenfreie An- und Abreise.

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Patrick Kleinmann