Bundesliga

Mario Gomez: "Das ist keine Art"

Kritik am "Populismus" rund ums WM-Aus

Gomez: "Das ist keine Art"

Kritisiert die Debattenkultur: Mario Gomez.

Kritisiert die Debattenkultur: Mario Gomez. imago

"Ich finde, dass sich nach der WM ganz viele Leute zu Wort gemeldet haben, die das ganze Jahr nicht gehört werden, weil sie nicht interessant sind. Die sagen dann was, weil sie wissen, dass sie bei dem Thema gehört werden", erklärte Gomez am Sonntagabend im Bauch der Stuttgarter Arena. "Da war ganz viel Populismus dabei, ganz viel Nach-Vorne-Preschen", rechnet der 33-Jährige ab.

Als Kritik an den DFB-Verantwortlichen solle man sein Statement im sozialen Netzwerk Facebook nicht werten, sagte der Stürmer. So recht um die Ecke kam Gomez zwar nicht mit einem Adressaten für seine Kritik - letzten Endes wirbt der 78-malige Nationalspieler aber ohnehin vor allem für eine Versachlichung der Diskussion: "Ich habe versucht, ein bisschen abzuwarten, damit das Ganze wieder auf eine sachliche Schiene gerät. Ich wollte mich nur nicht eingliedern in die Reihe derer, die nach der WM große Töne gespuckt haben, denn mit den Leuten habe ich wenig am Hut."

Spielersteckbrief Gomez
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Für Gomez ist das eine Frage der Debattenkultur, wie er erläutert: "Wenn so etwas passiert wie bei der WM, dann ist klar, dass alle aus den Hecken kommen und anfangen, loszuzielen. Das ist keine gute Art, miteinander umzugehen." Kritik am "enttäuschenden Aus" könne er jedoch sehr wohl nachvollziehen, zudem betonte Gomez: "Das Sportliche muss man aufarbeiten."

Gomez lässt sich ein Hintertürchen offen

Sein Entschluss habe schon weit vor dem Turnier in Russland festgestanden. Was nachvollziehbar ist, denn: "Die Zukunft des DFB liegt nicht auf den Schultern eines 33-Jährigen." Und für diese Zukunft will er Platz machen. "Daran sieht man auch, was für ein gereifter und feiner Kerl der Mario ist", lobte VfB-Sportvorstand Michael Reschke.

Ein sauberer Schnitt, von dem alle vorab informiert waren. Und der Bundestrainer Joachim Löw sogar die Möglichkeit bietet, im nötigen Fall der Fälle einen Spieler zurückzuholen, der mit 35 auch noch wissen dürfte, wo das Tor steht. Wenn der Bundestrainer vor der EM anrufe, er sich körperlich gut fühle und der Meinung sei, dass er sich sportlich auf diesem Niveau bewegen könne, dann, so erklärt Gomez, "werde ich nie nein sagen".

Lesen Sie hier das Statement von Mario Gomez im Wortlaut

Benni Hofmann

Mario Gomez - Die Karriere des Unvollendeten