Bundesliga

Sorgen um Müller und Rönnow

Frankfurt: Ankunft und erstes Training in Gais

Sorgen um Müller und Rönnow

Er muss pausieren. Nicolai Müller.

Er muss pausieren. Nicolai Müller. imago

Aus Frankfurts Trainingslager in Gais (Italien) berichtet Julian Franzke

Wen hat die Eintracht denn da an Land gezogen? Das fragten sich Fans und Journalisten, als ein 1,96 Meter großer Hüne aus dem Bus stieg und die Stufen zum Hotel hochging. Ein neuer Testspieler? Ein auf den letzten Drücker vor dem Abflug verpflichteter Neuzugang? Mitnichten. Es handelte sich um den erst 16 Jahre alten Torhüter Giulio Girelli, der kürzlich von Juventus Turin zur U 17 der Eintracht gewechselt war. Das Talent darf reinschnuppern, da Keeper Jan Zimmermann (Rückenprobleme) die Reise nach Gais nicht antreten konnte und die neue Nummer 1 Rönnow noch immer an Knieproblemen laboriert und nur individuell trainieren kann. "Noch bin ich nicht unruhig. Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich fit wird. Laut unseren Spezialisten und Ärzten wird er bald fit sein", berichtete Trainer Adi Hütter am Sonntagabend. Sollte sich Rönnows Genesung verzögern, müsse man sich aber Gedanken machen. Eine für Montag geplante Presserunde mit dem Torhüter könnte für Klarheit sorgen.

Spielersteckbrief Rönnow
Rönnow

Rönnow Frederik

Spielersteckbrief N. Müller
N. Müller

Müller Nicolai

Sorgen gibt es auch um Rechtsaußen Müller, der sich mit Oberschenkelproblemen herumschlägt. Hütter rechnet mit dem vom HSV verpflichteten Routinier erst "übernächste Woche", also nach der Rückkehr aus Gais. Ins Trainingslager ist Müller trotzdem mitgekommen, damit sich die Spezialisten der medizinischen Abteilung tagtäglich um ihn kümmern können. Außerdem trainierte der angeschlagene Taleb Tawatha (Achillessehnenprobleme) nur individuell. Somit standen 23 Feldspieler auf dem Platz. Vier Profis (Stendera, Hrgota, Kamada, Mbouhom) hatte Hütter aus sportlichen Gründen vor der Abreise aus dem Kader gestrichen. Der Coach erklärte, dass ein "qualitativ hochwertiges Training" mit 29 Feldspielern "unheimlich schwierig" sei. Als Beispiel führte er an, dass bei einem Trainingsspiel (elf gegen elf) neun Spieler zuschauen müssten.

In den kommenden sieben Tagen plant der Coach "kürzere, knackigere" Einheiten, um die nötige Spritzigkeit zurückzuerlangen. Einen Schwerpunkt sieht er im mannschaftstaktischen Verhalten. "Wir wollen unsere Spielanlage optimieren und die Feinheiten im Spiel mit und gegen den Ball trainieren. Da sehe ich noch Defizite", sagt Hütter, kündigt aber auch das Training von Standardsituationen an. Die Testspiele gegen FC Empoli (Mittwoch, 18 Uhr) und SPAL Ferrara (Samstag, 16 Uhr) werden Rückschlüsse auf den Leistungsstand der Mannschaft zulassen.

In der ersten Einheit am späten Sonntagnachmittag ging es aber noch locker zu. Nach dem Aufwärmprogramm bildeten sich drei Gruppen, die im Kreis sechs gegen zwei spielten. Hinterher gab es noch ein paar Flanken und Torabschlüsse. "Im ersten Training ging es darum, locker reinzukommen, ab morgen geht es richtig zur Sache", kündigt der Trainer an.