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Löw: "Es ist eine Lehre für Özil und Gündogan"

Bundestrainer zeigt auch Verständnis für das kritisierte Duo

Löw: "Es ist eine Lehre für Özil und Gündogan"

Sorgten für erhebliche Irritationen: Mesut Özil und Ilkay Gündogan.

Sorgten für erhebliche Irritationen: Mesut Özil und Ilkay Gündogan. imago

Über alle Parteigrenzen hinweg mussten sich die beiden Nationalspieler viel Kritik anhören, nachdem sie sich am Sonntag mit Erdogan, der sich mitten im Wahlkampf befindet, in einem Hotel in London getroffen und ihm signierte Trikots ihrer Vereine überreicht hatten. Gündogan erklärte dies mit einer Geste der Höflichkeit.

Auch von Seiten des DFB wurden Gündogan und Özil zurechtgewiesen. Nachdem Teammanager Oliver Bierhoff bereits eine Aussprache mit den beiden gebürtigen Gelsenkirchenern angekündigt hatte, äußerte sich nun auch Bundestrainer Joachim Löw zur Causa. "Wir haben von Seiten des Verbandes beiden zu verstehen gegeben, dass es keine glückliche Aktion war", unterstrich Löw. "Klar, wenn man für Deutschland spielt, dann vertritt man das Land und die deutschen Werte."

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Doch Löw schränkte auch ein und zeigte Verständnis. Er wisse, dass in der Brust von Menschen mit Migrationshintergrund zwei Herzen schlagen würden und es nicht immer ganz so einfach sei, alles unter einen Hut zu bekommen.

Beide haben uns auch zu verstehen gegeben, dass sie keine politische Botschaft senden wollen.

Joachim Löw

"Beide haben uns auch zu verstehen gegeben, dass sie keine politische Botschaft senden wollen", ergänzte Löw. "Und sie haben es auch sehr bedauert, dass es zu solchen Irritationen geführt hat. Ich persönlich kann sagen, dass beide Spieler einen sehr guten Charakter besitzen. Beide haben viel für die Integration in Deutschland getan. Ich glaube, es ist eine Lehre für sie." Auf die vorläufige WM-Nominierung hatte der "Vorfall" jedenfalls keine Auswirkungen, beide wurden in den 27er-Kader berufen. "Keine Sekunde" habe er daran gedacht, die nicht zu nominieren.

Grindel wirbt um maßvollen Umgang

DFB-Präsident Reinhard Grindel, der das Duo bereits am Vortag gerügt hatte, warb am Dienstag um einen maßvollen Umgang. "Problem an der Aktion, wie wir sie in London erlebt haben, war, dass eben nicht das Miteinander, sondern eher das Trennende hochgekommen und auch manches Vorurteil bedient worden ist. Und das finde ich schade, aber ich bin jetzt auch dafür, dass wir gemeinsam einen Weg zurück zum Miteinander finden." So oder so wird es im Trainingslager der Nationalelf eine weitere Aussprache zwischen Löw, Gündogan und Özil geben.

tru

Das ist Löws endgültiger WM-Kader