Bundesliga

Herrlichs Poker glückt: Abwehr-Trio vor der Rückkehr

Trainer hofft auf Bender-Zwillinge und Tah - Pohjanpalo fehlt

Herrlichs Poker glückt: Abwehr-Trio vor der Rückkehr

Kämpft mit seinem Team um die Teilnahme der Champions League: Leverkusens Cheftrainer Heiko Herrlich.

Kämpft mit seinem Team um die Teilnahme der Champions League: Leverkusens Cheftrainer Heiko Herrlich. imago

Am Dienstag trainiert das Trio noch abseits der Mannschaft. Im Ulrich-Haberland-Stadion absolvierten Tah und die Bender-Zwillinge noch eine individuelle Einheit. Doch am Mittwoch sollen die drei lädierten Kicker den nächsten Schritt zum Comeback unternehmen. "Das Ziel ist, dass sie morgen am Training teilnehmen. Ob komplett oder nicht, entscheidet die Reaktion nach der Belastung von heute", erklärte Herrlich am Dienstagmittag, "ich bin optimistisch, dass sie spielen können."

Herrlichs Schachzug ging auf

So spricht Vieles dafür, dass sich Herrlichs Aufstellungspoker vom vergangenen Samstag bezahlt macht. Bei der Partie in Bremen verzichtete der Trainer nämlich auf beide Benders, obwohl diese signalisiert hatten, dass sie spielen würden. Doch Herrlich entschied sich bewusst dagegen. "Wir haben Sven und Lars am Samstag nicht verheizt. Sie hätten beide gekonnt. Beide haben gesagt, dass sie sich zur Verfügung stellen, dass sie das Risiko eingehen, dass sie können." Allerdings hätte die Einsatzbereitschaft nicht für die kompletten 90 Minuten gegolten, wie das Ärzteteam dem Werkself-Trainer erklärte. "Da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch gewesen wäre, dass sie das Ende vom Spiel nicht erreichen", habe er sich entschieden, auf das Duo zu verzichten, erklärte Herrlich. Der Schachzug ging auf. Auch die dezimierte Defensive von Bayer stand beim 0:0 in Bremen wie eine Eins.

Spielersteckbrief S. Bender
S. Bender

Bender Sven

Spielersteckbrief L. Bender
L. Bender

Bender Lars

Spielersteckbrief Tah
Tah

Tah Jonathan

Spielersteckbrief Pohjanpalo
Pohjanpalo

Pohjanpalo Joel

Trainersteckbrief Herrlich
Herrlich

Herrlich Heiko

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Bender-Zwillinge für 90 Minuten bereit

Herrlich ging dieses Risiko beim Aufstellungspoker mit Blick auf das Saisonfinale ein. "Damit für das Endspiel am Samstag die Chance wesentlich größer ist, Sven und Lars zur Verfügung zu haben. Und dass sie die 90 Minuten auch durchspielen können". Denn da in Bremen schon Wendell nach einem doppelten Bänderriss früher als von Herrlich erwartet sein Comeback gab, hätte die Gefahr bestanden, dass der Trainer während des Spiels gleich alle drei Wackelkandidaten, nämlich Wendell und die Bender-Zwillinge, hätte auswechseln müssen. Eine Konstellation, die Herrlich wichtiger Möglichkeiten beraubt hätte. "Wenn mir dann zwei oder drei Spieler weggebrochen wären aus der Defensive wie es in Leipzig geschehen ist, dann hätte ich ja in der Offensive nicht mehr wechseln können", so der Trainer.

Bei Pohjanpalo "wird es nichts mehr"

Im Finale gegen Hannover soll dieses Risiko deutlich verringert sein. "Deswegen haben wir Lars und Sven ja auch geschont. Wichtig ist, dass sie am Samstag auch in der Verfassung sind, dass sie 90 Minuten auf dem Platz sein können, damit wir mehr Optionen haben." In der Offensive, die nach drei Spielen ohne Torerfolg für Bayer besonders gefragt sein wird. Einer wird dem Angriff aber auch am 34. Spieltag keine Impulse verleihen können: Strafraumstürmer Joel Pohjanpalo, kämpft weiter mit den schmerzhaften Folgen eines Knochenödems im Sprunggelenk. "Bei ihm wird es bis Samstag nichts mehr", so Herrlich.

Stephan von Nocks