Bundesliga

Gladbach: 6,6 Millionen Euro Gewinn

Umsatzrückgang, aber dickes Plus im Geschäftsjahr 2017

Gladbach: 6,6 Millionen Euro Gewinn

Der gesamte Verein darf sich freuen: Gladbach macht 6,6 Millionen Euro Gewinn.

Der gesamte Verein darf sich freuen: Gladbach macht 6,6 Millionen Euro Gewinn. imago

Einen neuen Gewinn- und Umsatzrekord konnte Geschäftsführer Stephan Schippers auf der Veranstaltung nicht verkünden. Im Geschäftsjahr 2016 hatten die Fohlen einen Jahresüberschuss in Höhe von 26,8 Millionen Euro bei einem Umsatz von 196,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Dennoch sind die aktuellen Zahlen mehr als beachtlich. Denn im Vergleich zu 2016, dem wirtschaftlichen erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte, fehlten ohne die Teilnahme an der Champions League und ohne einen exorbitant hohen Transfererlös - im Sommer vor zwei Jahren war Granit Xhaka für 43 Millionen Euro zum FC Arsenal gewechselt - zwei stattliche Einnahmequellen.

Dass der Umsatz trotzdem fast 180 Millionen Euro betrug und ein Jahresüberschuss von knapp 6,6 Millionen Euro (Gewinn vor Steuern: 9,3 Millionen Euro) erzielt werden konnte, zeige Borussias "Wachstum in allen Bereichen", sagte Schippers. Bereits zum sechsten Mal in Folge konnte der Geschäftsführer einen Gewinn vermelden. "Dass wir nach zwei Jahren Champions-League-Teilnahme jetzt ohne internationales Geschäft keine roten, sondern erneut schwarze Zahlen geschrieben haben, ist positiv und freut uns sehr", betonte Schippers.

Laut der am Montag vorgelegten Bilanz beläuft sich das Eigenkapital auf 94,8 Millionen Euro (Vorjahr: 88,2 Mio. Euro), die Eigenkapitalquote liegt bei 46,8 Prozent (44,2 Prozent). Wie schon seit Jahren präsentiert sich die Borussia, die aktuell 83.351 Mitglieder zählt, kerngesund und wirtschaftlich extrem stabil.

Es ist nicht die Rückrunde und nicht die Punktzahl, die wir uns alle vorgestellt haben.

Max Eberl

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2017 bei 78,7 Millionen Euro, wovon rund 65 Millionen Euro auf Lizenzspielerkader, Trainerteam und die U 23 entfielen. Das sind fünf Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Gleichwohl unterstreicht das positive Jahresergebnis, dass die Borussen auch ohne internationales Geschäft wirtschaftlich auskommen können. Das haben die Verantwortlichen in der Vergangenheit immer wieder hervorgehoben.

Eberls Rede bekommt viel Beifall spendiert

Weniger emotional als im Vorfeld erwartet ging es rund um den sportlichen Bericht von Sportdirektor Max Eberl zu. "Was die Rückrunde angeht, sind wir alle enttäuscht. Es ist nicht die Rückrunde und nicht die Punktzahl, die wir uns alle vorgestellt haben", sagte Eberl, dessen Rede von den anwesenden 1546 Mitgliedern mit viel Beifall begleitet wurde. Die Verletzungsproblematik habe auch eine Rolle gespielt, warum man an die gute Hinrunde nicht anknüpfen konnte, "und warum wir die Art und Weise, wie wir gerne Fußballspielen, nicht so auf den Platz kriegen".

Gerade mit Blick auf das jüngste 1:5 in München verwies Eberl noch einmal darauf, wie sehr sich Trainer Dieter Hecking mit dem Klub identifizieren würde. "Ihr möchtet Dieter Hecking nicht so erleben wie am Samstag in der Kabine. Er war genauso enttäuscht von der Leistung wie wir alle. Er hat enorm viel Herzblut für diesen Verein und gibt alles für Borussia, glaubt mir", rief er den Mitgliedern zu. Man werde alles dafür tun, um sportlich wieder zurück in die Spur zu finden, versprach Eberl weiter: "Natürlich werden wir überlegen, wie wir uns verbessern können. Wir wissen, dass wir nicht alles richtig gemacht haben. Wir sind selbstkritisch und hinterfragen uns - jeden Tag."

Was die personellen Planungen für die neue Saison angeht, ging Eberl nicht ins Detail. Mit einer Verstärkung für die Offensive dürfen die Fans aber rechnen, das ließ sich aus den Worten des Borussen-Planers schließen. "Wir machen uns Gedanken um das Thema Stürmer und um das Thema Mentalität im Kader. Ich kann aber auch versprechen, dass wir wieder Talente finden, die sich hoffentlich für Borussia entscheiden."

Jan Lustig