Die Bilanz nach Hamburgrs Heimniederlage gegen Hertha: sechs verletzte Ordner, zwei verletzte HSV-Anhänger, eine verletzte Polizistin. Dem 1:2 waren chaotische Szenen gefolgt.
"Es gab in einigen Blöcken der Nordtribüne handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen unseren Fans und vermummten Personen", bilanzierte Klubvorstand Frank Wettstein am Sonntag auf der vereinseigenen Website. "Etwa 25 Minuten nach dem Abpfiff hat dann eine sehr aggressive Gruppe versucht, über die VIP-Ost-Treppe zum Stadionvorplatz und von dort gewaltsam in den Kabinenbereich zu kommen."
Nachdem beschwichtigendes Entgegenwirken des Ordnungsdienstes und der Polizei ohne Erfolg geblieben waren, habe die Polizei "aufgrund des extremen Aggressionspotenzials Zwangsmittel in Form von Pfefferspray und Schlagstöcken einsetzen" müssen. Verletzte waren die Folge.
"Unsere Fachleute und die Polizei haben viele Unbekannte gesehen"
Doch wer gehörte zu dieser "aggressiven Gruppe"? "Neben einigen Mitgliedern von HSV-Ultragruppen haben unsere Fachleute und die Polizei viele Unbekannte gesehen, die noch nie negativ in Erscheinung getreten sind", so Wettstein. "Das deutet auf eine Art Krawalltourismus hin, gegen den wir massiv vorgehen werden." Die Polizei habe von vielen festgesetzten Personen die Personalien auf- und auch Festnahmen vorgenommen.
Stadionverbote hatte Wettstein bereits angekündigt . Gleichzeitig betonte er aber, dass der HSV dennoch weiterhin mit den Ultras sprechen werde, zumal "nicht alle Ultras" an den Vorgängen beteiligt gewesen seien.
In den restlichen Heimspielen gegen Schalke (7. April), Freiburg (21. April) und Gladbach (12. Mai) drohen nun weitere Hochsicherheitsspiele. "Die wenigen Aggressoren haben auf jeden Fall dafür gesorgt, dass wir im Vergleich zum Heimspiel gegen Mainz keine Reduktion der Maßnahmen vornehmen können", so Wettstein. "Leider."