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Wolfsburgs neuer Coach Bruno Labbadia: "Die Zukunft sind elf Spiele" -

Wolfsburgs neuer Coach hat Vertrag auch für zweite Liga

Labbadia: "Die Zukunft sind elf Spiele"

Wolfsburgs neuer Coach Bruno Labbadia am Dienstag bei der Medienrunde.

Wolfsburgs neuer Coach Bruno Labbadia am Dienstag bei der Medienrunde. Getty Images

Und warum er die schwere Aufgabe beim VfL überhaupt antrat, obwohl er nach ähnlichen Engagements in Hamburg und Stuttgart eigentlich kein Feuerwehrmann mehr sein wollte.

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...seine Motivation zum Trainer-Comeback: "Es ist normal, dass es in der jetzigen Saisonphase nur Angebote von Vereinen gibt, die Probleme haben. Deshalb habe ich in der Vergangenheit auch die eine oder andere Möglichkeit abgelehnt, als ich schon hätte einsteigen können. Jetzt habe ich einfach auf mein Bauchgefühl gehört: Ich muss wieder rein, und ich will auch wieder rein, das habe ich seit ein paar Monaten gespürt. Der Zeitpunkt und auch der Verein haben in diesem Moment gepasst."

...den Ablauf seiner Verpflichtung nach dem Rücktritt von Martin Schmidt am Montag: "Ich wurde von Olaf Rebbe kontaktiert und gefragt, ob ich mir ein Gespräch vorstellen könnte. Ich bin dann nach Wolfsburg gefahren und hatte nach dem Gespräch das Gefühl, dass man bereit ist, meinen Weg mitzugehen. Das war für mich entscheidend. Olaf und ich haben nicht die Zeit, uns groß abzutasten. Wir sind eine Partnerschaft eingegangen, und ich habe ihm klar gesagt, was ich von ihm brauche: Dass er mir den Rücken freihält, weil ich meine ganze Kraft für die Mannschaft brauche. Da waren wir uns sehr schnell einig."

...die sportliche Situation des VfL: "Ich gehe mit sehr, sehr viel Respekt an diese Aufgabe heran, denn ich weiß aus Erfahrung, was auf mich zukommt. Wir brauchen schon am Freitag in Mainz die totale Geschlossenheit. Es zählt jede Minute."

...seinen Vertrag bis 2019: "Ich habe ligaunabhängig unterschrieben und von vornherein gesagt: Ich brauche keine lange Laufzeit. Wobei man ja leider sagen muss: Anderthalb Jahre sind im Fußball heute schon eine lange Zeit. Aber was ist schon die Zukunft? Die Zukunft sind für mich die nächsten elf Spiele. Mit der kommenden Saison beschäftige ich mich überhaupt nicht."

...den hohen Trainerverschleiß des VfL als fünfter Coach binnen 17 Monaten: "Das waren alles geschätzte und unzweifelhaft gute Kollegen, die hier gearbeitet haben. Ich kann nicht beurteilen, warum es nicht auf Dauer geklappt hat. Ich kann es jetzt nur auf meine Art und Weise versuchen und gehe so unvoreingenommen wie möglich an die Aufgabe heran. Deshalb würde auch ein Austausch mit Martin Schmidt kurzfristig jetzt keinen Sinn für mich machen. Ich will mich möglichst stark auf mein Gefühl konzentrieren."

...sein Bild von der Mannschaft und die daraus resultierenden Ansätze: "Es ist eine relativ junge Mannschaft. Und eine Mannschaft mit vielen guten Fußballern. Es wäre falsch, diese Stärke jetzt außen vor zu lassen. Aber zu jedem Fußballspiel gehört eine gewisse Arbeitsleistung. Und das Entscheidende dabei ist: Diese Arbeit muss geschlossen erfolgen, wir müssen kompakt auftreten, sowohl defensiv als auch offensiv. Das ist einer von zwei, drei Punkten auf die wir uns konzentrieren werden. Wir dürfen die Mannschaft auch nicht überfrachten. Und es geht mir als Trainer nicht darum, mich selbst mit meinen Vorstellungen vom Fußball zu verwirklichen. Sondern allein darum: Was hilft jetzt der Mannschaft?"

Aufgezeichnet von Thiemo Müller