"Das war ein Heimspiel, jetzt haben wir ein Auswärtsspiel. Und Leverkusen ist gerade in Top-Form", sagte Dardai am Donnerstag. "Wenn man deren Mannschaftsleistungen und die individuelle Qualität beobachtet, sieht es sehr gut aus. Aber in jedem Spiel hast du die Möglichkeit, einen Punkt mitzunehmen oder zu gewinnen."
Die Resultate der vergangenen Jahre machen nicht sonderlich viel Hoffnung. Die letzten vier Auswärtsspiele in Leverkusen verlor Hertha allesamt. Dass Dardai die schnelle Bayer-Offensive mit einer "Berliner Mauer" stoppen will, wie er am Donnerstag scherzhaft anmerkte, wird so nicht passieren. Er will seine Profis am Samstag mutig ins Spiel schicken. "Wir wollen frech sein und nicht so tief stehen, sondern nach vorn verteidigen", betonte der Ungar. "Auswärts haben wir uns in dieser Saison gesteigert, deshalb können wir positiv dorthin reisen."
In der Tat: Die in der vergangenen Saison chronisch auswärtsschwachen Berliner, die seinerzeit neun Auswärtsspiele in der Bundesliga in Serie verloren und 2016/17 insgesamt nur zwölf Punkte in der Fremde holten, haben ihre Erträge auf Dienstreisen deutlich gesteigert. Von den vergangenen sieben Auswärtsspielen verlor der Hauptstadt-Klub nur eines (0:1 in Stuttgart).
Jarstein und Skjelbred dürften starten
Personell hat sich die Lage in den vergangenen Tagen entspannt. Rune Jarstein, Mitchell Weiser (beide nach Muskelfaserriss) und Per Skjelbred (nach muskulären Beschwerden) sind wieder voll im Training und sollen im 18er-Kader stehen. Während Jarstein und Skjelbred starten dürften, schwankt Dardai bei Weiser. Möglicherweise komme ein Einsatz in der Startelf für den U-21-Europameister "noch einen Tick zu früh", erklärte der Coach.
Im Tor haben die starken Auftritte von Jarstein-Vertreter Thomas Kraft gegen Dortmund (1:1), in Bremen (0:0) und gegen Hoffenheim (1:1) die Hierarchie nicht ausgehebelt. Dardai: "Zsolt Petry (Torwarttrainer, d. Red.) wird nach dem Abschlusstraining entscheiden, ob Rune schon spielen kann. Runes Werte sind top, er ist fit. Ich bin sehr zufrieden mit Thomas, aber ich will keine Unsicherheit. Wir bleiben bei der klaren Linie: Rune ist unsere Nummer eins."