Bundesliga

Herrlich hadert: "Sind nicht wirklich weitergekommen"

Bayer vergibt auch gegen Münster zahlreiche Chancen

Herrlich hadert: "Sind nicht wirklich weitergekommen"

Konnte mit der Chancenverwertung seines Teams einmal mehr nicht zufrieden sein: Leverkusens Chefcoach Heiko Herrlich.

Konnte mit der Chancenverwertung seines Teams einmal mehr nicht zufrieden sein: Leverkusens Chefcoach Heiko Herrlich. imago

"Ich war leicht angefressen", moserte Herrlich schon nach dem Fürth-Spiel am Freitag und schob hinterher: "Die Leistung war gut, aber das musst du 4:0 gewinnen." Das tat der Bundesligist aber nicht, sondern schenkte auch einen Tag später reihenweise gute Möglichkeiten her. Dass Münster letztlich sogar zweimal traf, wurmte den Bayer-Trainer zwar weniger, doch auch der zweite Test ließ Herrlich nicht zufrieden zurück: "Dieses Thema haben wir in dieser Saison ja oft gehabt", sagte er und klagte: "Da sind wir jetzt nicht wirklich weitergekommen."

Abseits davon machte vor allem Karim Bellarabi auf sich aufmerksam. Der schnelle Angreifer überrumpelte die Preußen-Abwehr im Minutentakt, dribbelte, flankte und suchte den Abschluss. Umso ärgerlicher, dass Bellarabi nach einem Zusammenstoß mit einem Gegenspieler vorzeitig vom Feld musste. Erste Diagnose: schwere Schienbeinprellung. Genauere Untersuchungen folgen.

Trainersteckbrief Herrlich
Herrlich

Herrlich Heiko

Spielersteckbrief Bellarabi
Bellarabi

Bellarabi Karim

Spielersteckbrief Kießling
Kießling

Kießling Stefan

Der 27-Jährige blieb aber nicht der einzige Lichtblick. Herrlich hatte die Südamerikaner im Kader explizit für das Spiel einen Tag später eingeplant, um ihnen mehr Zeit zum Eingewöhnen zu gewähren. Das gelang: Chiles Nationalspieler Charles Aránguiz machte einen guten Job im Mittelfeld, ihn sieht Herrlich in "einer ordentlichen Verfassung – wenn auch noch nicht in seiner besten Verfassung." Linksverteidiger Wendell musste nach 72 Minuten aus Vorsicht vom Platz, Leon Bailey war wegen einer Erkältung gar nicht erst dabei. Der Argentinier Lucas Alario dagegen sorgte für ordentlich Alarm – und traf prompt doppelt.

"Vorbildlicher" Kießling über 90 Minuten dabei

Dafür durfte Routinier Stefan Kießling ran, immerhin 90 Minuten lang. Vor seiner letzten Rückrunde präsentierte sich der Fanliebling spielfreudig und spritzig. Herrlich lobte: "Er ist in einer guten Verfassung. Aber es geht ja nicht nur darum, was du auf dem Platz leistest. Sondern auch, wie du dich daneben verhältst. Und da ist er vorbildlich. Wenn er reinkam, hat er immer mitgeholfen."

Kießling sieht indes auch seine Kollegen auf einem guten Weg. Vor dem Rückserienauftakt am Freitag gegen Bayern München fand er optimistische Worte: "Wir haben eine gute Woche hinter uns und gut trainiert. Mit den beiden Spielen kann man insgesamt zufrieden sein. Die Jungs sind gut drauf, entwickeln sich immer weiter. Das merkt man Tag für Tag. Wir wollen unsere Heimserie ausbauen. Darauf sind wir fokussiert." Von Tiefstapelei hält Leverkusens Trainer indes wenig und weiß um die Qualitäten seiner Mannschaft: "Auch Bayern München findet es sicher unangenehm, hier zu spielen."

Jim Decker