Bundesliga

Ishak Belfodil, Angreifer des SV Werder Bremen: "Ein bisschen stolz auf mich"

Bremen: "Ishak hat seine Chance genutzt"

Belfodil: "Ein bisschen stolz auf mich"

In den ersten sechs Partien unter Trainer Florian Kohfeldt war Ishak Belfodil bestenfalls als Joker zum Einsatz gekommen, spielte bei vier Einwechslungen insgesamt nur knapp über 40 Minuten und konnte nicht überzeugen. Zum Hinrunden-Finale gegen Mainz durfte die Leihgabe von Standard Lüttich dann als Vertreter des verletzten Max Kruse von Beginn an ran - und strafte jene Kritiker Lügen, die ihn bereits als Transfer-Flop abgestempelt hatten.

Bundesligatorpremiere: Werder-Stürmer Ishak Belfodil jubelt mit Ersatzspieler Lamine Sané. picture alliance

Mit seiner körperlichen Wucht stellte der 1,92-Meter-Hüne die Mainzer Verteidiger immer wieder vor Probleme, zeigte sich dabei überaus ballsicher und traf mit einer exakt getimten Kopfball-Bogenlampe sehenswert zum 2:0. Eine starke Mittelstürmer-Leistung des Mannes, der sich selbst bekanntlich als Zehner definiert. Wie Belfodil die eher ungewohnte Rolle annimmt, spricht absolut für die Professionalität des Algeriers. "Ishak hat seine Chance genutzt", befindet denn auch Kohfeldt, "er war sehr präsent in der Box, hat viele Zweikämpfe gesucht und gewonnen, viele Gegenspieler gebunden und hatte gute Tempodribblings." Auch für Manager Frank Baumann war Belfodils Auftritt "sehr ansprechend" und zugleich "nicht so überraschend". Schließlich "haben wir immer betont, dass wir Vertrauen in ihn und den ganzen Kader haben".

Belfodil: "Ich weiß, was ich kann"

Das, versichert Belfodil, sei bei ihm auch in den vergangenen Wochen stets so angekommen: "Dass ich nicht so viel gespielt habe, lag nicht an meinen Qualitäten oder an meiner Einstellung. Das wurde mir auch vom Stab immer wieder bestätigt. Aber wir bewegen uns eben im Mannschaftssport und in einer Konkurrenzsituation." An seinem Selbstbewusstsein habe das Reservistendasein folglich nicht genagt: "Ich weiß, was ich kann, warum ich hier bin und was der Klub von mir will. Das versuche ich zu erfüllen. Über das Tor habe ich mich gefreut, es ist ein tolles Gefühl, in der Bundesliga zu treffen. Aber es war jetzt nicht das beste Spiel meiner Karriere. Ich hoffe, dass meine weiteren Tore dazu führen, mit drei Punkten vom Platz zu gehen." Dass der bis Saisonende ausgeliehene Angreifer auch in der Rückrunde für Werder auf Torejagd gehen wird, scheint ausgemachte Sache. Gerüchte von einer Winter-Rückkehr nach Lüttich hatte Baumann schon am Freitag ins Reich der Fabel verwiesen. Belfodil sagt nun: "Ich weiß davon nichts. Und ich bin auch ein bisschen stolz auf mich, dass ich trotz der vielen Veränderungen für mich doch schon ganz gut angekommen bin in Bremen." Seit Samstag wird das kaum noch jemand bestreiten.

Thiemo Müller