Bundesliga

Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann erläutert Hannovers "Deckel-Topf-Prinzip"

Hoffenheim will Vorjahresergebnis toppen

Nagelsmann erläutert Hannovers "Deckel-Topf-Prinzip"

Knifflige Aufgabe in Hannover: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann.

Knifflige Aufgabe in Hannover: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. picture alliance

Die Doppelbelastung ist Geschichte. Nach dem frühen Pokal-Aus in Bremen (0:1) und dem ebenso vorzeitigen Abschied aus der Europa League wird die TSG Hoffenheim nun wieder mit den üblichen Maßstäben gemessen. Zumal die am Donnerstag gegen Rasgrad geschonte A-Elf ausgeruht und mit einer normalen Trainingswoche vorbereitet am Sonntag ins Auswärtsspiel in Hannover geht (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de).

"Jetzt können wir uns wieder voll auf die Bundesliga konzentrieren", weiß auch Trainer Julian Nagelsmann und hat in den drei noch ausstehenden Hinrundenpartien in Hannover, am Mittwoch gegen Stuttgart und kommenden Samstag in Dortmund "idealerweise neun Punkte" im Visier, "aber das wird schwer, es sind alles gute Gegner". Dennoch will sich die TSG eine ähnlich gute Ausgangslage für die Rückrunde verschaffen wie im Vorjahr, um die Basis für einen erneuten Vorstoß in die internationalen Ränge zu legen. "Letztes Jahr hatten wir nach der Hinrunde 31 Punkte, wir wollen schon an diese Marke wieder rankommen", so Nagelsmann. Seinerzeit rangierten die Kraichgauer auf Rang drei hinter den enteilten Leipzigern (39) und den Bayern (42) und knapp vor Dortmund, Hertha (beide 30) und Frankfurt (29).

Neun Punkte fehlen zum Vorjahreswert

"Aber am wichtigsten ist mir, dass wir so auftreten wie gegen Leipzig", erklärt der 30-Jährige mit Blick auf den jüngsten 4:0-Coup, "ob es dann immer für so ein Ergebnis reicht, ist eine andere Frage. Wenn es so weitergeht, werden wir noch einige Punkte holen." Mit der Maximalausbeute würde die TSG das Vorjahresergebnis zur Halbserie sogar noch um einen Punkt übertreffen und läge nur drei Zähler hinter der legendären Herbstmeistersaison (2008/09) zurück.

Ob Nagelsmann gegen Aufsteiger Hannover, wo Hoffenheims Ex-Kapitän Pirmin Schwegler wieder eine bedeutende Rolle spielt, auch wieder auf seinen wechselwilligen Mittelstürmer bauen kann, ist ungewiss. "Sandro Wagner kommt infrage, aber ganz beschwerdefrei ist er noch nicht", verriet Nagelsmann, der am Donnerstag den bevorstehenden Wechsel des Nationalspielers zum FC Bayern angekündigt hatte .

"Die spielen gefühlt 48 verschiedene Grundordnungen"

Taktisch wartet auf die TSG offenkundig eine knifflige Aufgabe. "Die spielen gefühlt 48 verschiedene Grundordnungen und tauschen ständig offensiv wie defensiv, das kann man sehr schwer vorbereiten", charakterisiert Nagelsmann die Spielweise seines Kollegen André Breitenreiter, unter dem auch Hoffenheims Lukas Rupp einst in Paderborn spielte. "Die Idee ist schon erkennbar, sie spielen gegen den Ball mannorientiert und versuchen auch ständig umzustellen, wenn der Gegner was umstellt. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip", erläutert Nagelsmann, "und sie sind unglaublich gefährlich nach Standards und Kontern, ich glaube, die letzten sieben Tore haben sie alle nach Standards oder Umschaltsituationen erzielt." Hoffenheim ist also gewarnt und will die unrühmliche Auswärtspleite zuletzt in Hamburg (0:3) vergessen machen.

Michael Pfeifer

Rowdies, Weiße Westen, Glücksgefühle