Nach dem zweiten Sieg gegen den zweiten Aufstiegsanwärter in Folge sah es aber anfangs gar nicht aus. Die Rostocker waren nämlich richtig auf dem falschen Fuß erwischt worden: Bereits nach 29 Sekunden führten die Gäste nach einem Patzer von Keeper Blaswich mit 1:0. Und nach zwölf Minuten hieß es gar schon 0:2 aus Rostocker Sicht. "Nach 15, 20 Minuten dachte ich, wir kriegen eine Klatsche", sagte Dotchev nach der Partie. "Meine Hoffnung war, dass wir bis zur Halbzeit zumindest den Anschlusstreffer erzielen. Aber zum Glück haben wir nicht nur den Anschlusstreffer erzielt, sondern auch den Ausgleich."
Nach der Pause, in der der Coach einige Dinge korrigierte, spielte die Gelb-Rote Karte für Markus Pazurek in der 57. Minute "uns in die Karten", wie der dreifache Torschütze Hilßner bestätigte. Der Mann, der erstmals auf der von ihm präferierten rechten Seite zum Einsatz kam und wie eine Bombe einschlug, lobte seine Teamkollegen für das beeindruckende Comeback: "Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, dass wir das Ruder so rumgerissen haben nach der kalten Dusche am Anfang."
Spielersteckbrief Hilßner
3. Liga - Tabelle
Hüsing: "Wussten schon lange, dass Hilße einen starken linken Huf hat"
Dass er selbst großen Anteil daran hatte, will der 22-Jährige gar nicht zu stark bewerten. "Dass es heute beim ersten Mal auf rechts so geklappt hat, ist überragend. Hauptsache, ich kann der Mannschaft weiterhelfen." Seine Teamkollegen sind da schon etwas euphorischer: "Wir wussten schon lange, dass Hilße einen starken linken Huf hat. Heute hat er es endlich mal gezeigt - und nicht nur einmal", sagt Oliver Hüsing, der heute in Vertretung die Kapitänsbinde trug, zu den drei mit dem linken Fuß erzielten Treffern. "So kann er gerne weitermachen."
Die Umstellung von Quiring und Hilßner auf die jeweils gegenüberliegende Seite sieht Dotchev als einen Faktor, wieso der Gegner Probleme gehabt haben könnte, Hilßner im Zaum zu halten. "Er war heute ein Schlüsselspieler, aber ich will heute nicht Einzelspieler hervorheben, sondern die ganze Mannschaft." Und von der habe er nach dem Rückstand gegen eine Fortuna, die der Coach über den Klee lobte, eine starke Leistung gesehen, die er wie folgt beschrieb: "Wahnsinn ist das richtige Wort."
