Bundesliga

Nagelsmann fordert "hohes Emotionsniveau"

In Hamburg ist Salihovic erstmals Gegner

Nagelsmann fordert "hohes Emotionsniveau"

Sein Team ist in Hamburg gefordert: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann.

Sein Team ist in Hamburg gefordert: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. imago

Vor gut zwei Monaten trainierte er noch gemeinsam mit den Hoffenheimer Profis im Trainingszentrum in Zuzenhausen. Doch am Sonntag steht Sejad Salihovic erstmals als Gegner der TSG gegenüber. Dem Verein, für den er von 2006 an neun Jahre lang spielte, noch immer ist der 33-Jährige mit 46 Treffern Hoffenheims Rekordschütze in der Bundesliga. Kurz hatten die TSG-Bosse sogar darüber nachgedacht, den seinerzeit vereinslosen Routinier noch einmal unter Vertrag zu nehmen, dann aber davon Abstand genommen. Kurz darauf schlug stattdessen der personell gebeutelte HSV mit dem früheren Hoffenheimer Trainer Markus Gisdol zu. Immerhin vier Einsätze und ein Elfmetertor hat Salihovic bislang in Hamburg verbucht.

Jetzt haben wir nur noch die Bundesliga und brauchen auf nichts anderes mehr Rücksicht nehmen.

Julian Nagelsmann
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Salihovic Sejad

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Bicakcic Ermin

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Gnabry Serge

In welcher Rolle auch immer, der Bosnier trifft am Sonntagnachmittag auf ziemlich angeschlagene Ex-Kollegen, die körperlich wie mental noch die frischen Nachwehen des enttäuschenden Europacup-Aus am späten Donnerstagabend im portugiesischen Braga mit sich herumschleppen. "Jetzt haben wir nur noch die Bundesliga und brauchen auf nichts anderes mehr Rücksicht nehmen. Deswegen geben wir da Vollgas, und ich gehe davon aus, dass wir in Hamburg drei Punkte holen können", hofft Trainer Julian Nagelsmann. Ob seine Truppe gleich wieder den Schalter wird umlegen können, als sei nichts passiert, bleibt abzuwarten. Schließlich haben die Kraichgauer von den letzten elf Pflichtspielen nur zwei gewonnen, und auch in der Liga nur eine der letzten sechs Partien (3:0 bei Schlusslicht Köln). Zudem hat die TSG selbst in der starken Vorsaison gerade mal einen Zähler gegen den HSV verbucht beim 2:2 im Heimspiel, in Hamburg setzte es im April eine 1:2-Niederlage.

Nagelsmann erwartet "enormen Druck auf dem Kessel"

"Der HSV hat sich gegenüber letztem Jahr verändert", erkennt Nagelsmann, "sie haben viel mehr spielerische Momente, spielen von hinten heraus und haben auch sehr gute Flügelspieler, die für viel Gefahr sorgen im letzten Drittel." Zudem erwartet der 30-Jährige wie immer "enormen Druck auf dem Kessel von den Zuschauerrängen" und fordert ein "hohes Emotionsniveau" von seiner Truppe ein. Gerade das hatte die TSG in Braga vermissen lassen. Hilfreich wäre sicher, wenn Nagelsmann von den zuletzt verletzt fehlenden Spielern wie Sandro Wagner (Magen-Darm), Benjamin Hübner (Knieprobleme), Pavel Kaderabek (Außenbanddehnung Knie) wieder zurückgreifen könnte. Mit dem in der Europa League nicht spielberechtigten Kevin Akpoguma und dem genesenen Ermin Bicakcic stehen zumindest zwei frische Innenverteidiger parat. Womöglich steht auch Serge Gnabry vor seinem zweiten Startelfeinsatz in dieser Bundesligasaison.

Vereinsrekord für die TSG

Und trotz aller Schwierigkeiten gibt es aus Hoffenheim immer noch Positives zu vermelden. Schließlich ist die TSG in der Tabelle immer noch gut positioniert, zudem haben die Nagelsmänner in den letzten 15 Auswärtsspielen in der Liga immer mindestens ein Tor geschossen, das ist Vereinsrekord.

Michael Pfeifer