Bundesliga

Mutmacher Götze registriert "kleinen Genickbruch"

Dortmund: Nationalspieler macht weiteren Schritt nach vorne

Mutmacher Götze registriert "kleinen Genickbruch"

Von Gentner lange Zeit nur schwer zu fassen: Mario Götze.

Von Gentner lange Zeit nur schwer zu fassen: Mario Götze. imago

"Wir wollten unbedingt, wir haben uns viel bewegt, hatten viele Möglichkeiten" – so fasste Mario Götze die Leistung des BVB in Stuttgart zusammen. Doch auch der Mittelfeldspieler kam beim ebenso erkennbaren wie nachvollziehbaren Willen, das Positive voranzustellen, nicht um eine Wertung der 1:2-Niederlage herum: "Ein kleiner Genickbruch", gab Götze zu, sei die dritte Bundesliga-Pleite in Serie schon. Erst recht mit dem Blick auf die kommenden Tage: "Wir haben ein hartes Programm vor uns. Wir müssten gegen Tottenham punkten, dann kommt Schalke - da müssen wir auch punkten."

Wie das mit einer Mannschaftsleistung wie in der zweiten Hälfte in Stuttgart gehen soll, ist schwer vorstellbar. Doch Hoffnung machte den Schwarz-Gelben der erste Durchgang. Trotz des frühen Rückschlags durch ein Slapstick-Gegentor war der BVB gut in der Partie und kam kurz vor der Pause verdient zum Ausgleich. Vor allem die Art und Weise, in der die Dortmunder über die sehr aktive rechte Seite die Stuttgarter Manndeckung umgingen, durfte als Schritt nach vorne gewertet werden.

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

Götzes neue Qualitäten auf der Acht

Immer wieder entzog sich Götze in dieser Phase geschickt seinem Gegenspieler Christian Gentner, in dem er sich in die Tiefe fallen ließ oder mit seinen Mitspielern die Positionen tauschte. Nicht zufällig zählten auch der diesmal stark verbesserte Rechtsverteidiger Jeremy Toljan, der immer wieder den Weg in die Spitze fand, und Rechtsaußen Andrey Yarmolenko zu den auffälligsten Borussen des Spiels.

Götzes Spielweise in der ersten Hälfte zeigte einen Weg auf, wie der BVB Profit aus der gegnerischen Manndeckung, die zuvor auch Hannover und Frankfurt gegen Dortmund praktiziert hatten, ziehen kann. Durch das gute Zusammenspiel zwischen ihm und Toljan gingen Räume in der VfB-Hälfte auf - die Götze wiederholt mit starken Pässen in die Tiefe fand. Eine Qualität, die er seit seinem Comeback auf der Achter-Position bislang eher selten nachweisen konnte. Und auf die sich die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf erst in der zweiten Hälfte besser einstellen konnte.

So durfte das Spiel in Stuttgart für Götze erneut als ein Schritt nach vorne gewertet werden – auch wenn das Teamergebnis erneut mau ausfiel. Dank seines Assists bei seinem Länderspiel-Comeback gegen Frankreich und seiner guten Leistung gegen den VfB ist er einer der wenigen Mutmacher für den BVB mit Blick auf die nicht nur schweren, sondern auch noch immens wichtigen Spiele gegen Tottenham (Dienstag) und Schalke (Samstag).

Matthias Dersch