Bundesliga

Ärger beim FC Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge kritisiert Robert Lewandowski scharf

Interview des Torjägers sorgt für Unmut - Kritik auch an Müller

Rummenigge kritisiert Lewandowski scharf

Sorgte mit kritischen Aussagen in einem nicht-autorisierten Interview für Unmut in München: Robert Lewandowski.

Sorgte mit kritischen Aussagen in einem nicht-autorisierten Interview für Unmut in München: Robert Lewandowski. imago

Lewandowski hatte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" die Transferpolitik seines Arbeitgebers kritisiert. "Bis heute hat Bayern München nie mehr als rund 40 Millionen an Ablösesumme für einen Spieler bezahlt. Im internationalen Fußball ist das schon längst eine Summe, die eher Durchschnitt als Spitzenwert ist", stellte der Angreifer fest: "Bayern muss sich etwas einfallen lassen, wenn der Verein weiter Weltklassespieler nach München lotsen will."

Bei Rummenigge stießen derartige Empfehlungen auf wenig Gegenliebe. "Offenbar hat sich Robert von den Paris-Transfers irritieren lassen. Er ist bei uns als Fußballer angestellt - und verdient dafür sehr viel Geld", wetterte der Bayern-Boss in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung: Ich bedauere seine Aussagen. Schon in der Rückrunde hatte er nach dem Freiburg-Spiel unzutreffende Vorwürfe gegen seine Mitspieler erhoben, dass er nicht genügend unterstützt worden wäre." Als "Spiritus Rector" machte Rummenigge damals wie heute Lewandowskis Berater Maik Barthel aus: "Das Interview ist bewusst am FC Bayern vorbei organisiert worden. Er schadet damit Robert."

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Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir persönlich.

Karl-Heinz Rummenigge

Rummenigge will öffentliche Kritik künftig jedenfalls nicht mehr ungestraft lassen: "Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir persönlich", kündigte er an: "Ich weiß schon, wie man Spieler zur Räson bringen kann."

"Was Müller in Bremen gesagt hat, war auch nicht okay"

Der Ärger des Vorstandsvorsitzenden traf im Übrigen nicht nur Lewandowski: "Ich bin zwar ein Freund von Demokratie und Meinungsfreiheit, aber bei uns wird derzeit zu schlau dahergeredet, statt sich auf das Fußballspielen zu konzentrieren. Es darf nicht vereinsschädigend sein. Was Thomas Müller in Bremen gesagt hat , war auch nicht okay", meinte Rummenigge. Auch als "Parade-Bayer" gäbe es keine Stammplatzgarantie: "Unzufriedenheit auf der Bank ist okay, aber keine öffentliche Kritik am Trainer."

Lewandowskis brisante Andeutung

Nochmal zurück zu Lewandowski. Dieser hatte im "Spiegel"-Interview auch von "extrem verschobenen" Machtverhältnissen gesprochen: "Wenn ein Spieler wirklich wechseln will, dann kann er das in der Regel auch durchsetzen." Eine sicherlich brisante Andeutung des Polen, dem schon häufiger Interesse an einem Wechsel zu Real Madrid nachgesagt wurde. Doch auch darauf hatte Rummenigge eine Antwort: "Die Macht der Spieler sehe ich nicht so groß, wie Lewandowski mit einem Blick in seinen Vertrag auch feststellen kann. Er hat bis 2021 ohne Ausstiegsklausel unterschrieben."

Auch die erneute Kritik an der Asienreise im Sommer konterte Rummenigge süffisant. Lewandowski solle wissen, "dass sein vermeintlicher Traumverein Real Madrid im Sommer 24 Tage in der Hitze unterwegs war - doppelt so lange wie wir." Allerdings: Lewandowskis großer Antrieb - deshalb kam er 2014 München - ist es, die Champions League zu gewinnen. Und das schaffte Real Madrid in den vergangenen vier Jahren dreimal. Lewandowski kam mit Bayern nicht über das Halbfinale hinaus. Seine Zukunft beim deutschen Rekordmeister hängt vor allem vom internationalen Abschneiden ab.

Im Spitzensport zählen andere Parameter: Erfolg und Geld. Und diese beiden Komponenten entscheiden über einen Transfer, nichts anderes

Robert Lewandowski

Zum Thema Loyalität sagte Lewandowski im "Spiegel"-Interview: "Das ist zwar ein schönes Wort, eine wunderbar romantische Vorstellung und im Privatleben auch ein wichtiger Wert. Im Spitzensport zählen aber andere Parameter: Erfolg und Geld. Und diese beiden Komponenten entscheiden über einen Transfer, nichts anderes."

ski