Bundesliga

Mats Hummels: "Was der Schiri sagte, passt nicht zur Situation"

Bayern-Verteidiger über die Niederlage in Hoffenheim

Hummels: "Was der Schiri sagte, passt nicht zur Situation"

Diskussionsbedarf: Mats Hummels nach Bayerns erstem Gegentor in Hoffenheim bei Referee Daniel Siebert.

Diskussionsbedarf: Mats Hummels nach Bayerns erstem Gegentor in Hoffenheim bei Referee Daniel Siebert. imago

Herr Hummels, wie bewerten Sie die 0:2-Niederlage in Hoffenheim?

Das war ein eigenartiges Spiel und schwer zu bewerten, weil wir verdammt viel Kontrolle über das Spiel hatten, unglaublich oft am und im Sechszehner waren. Aber da sind zu wenige klare Chancen herausgekommen. Trotzdem hatten wir viele Abschlüsse. Hoffenheim war eiskalt. Drei Schüsse aufs Tor, zwei drin. Das ist eine Qualität, definitiv, die hatten wir leider nicht. Wir haben eine sehr dominante Partie abgeliefert, aber stehen am Ende mit einem 0:2 da. Was aber nicht unverdient ist, weil es am Ende ja ums Toreschießen geht.

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Was war das Hauptdefizit des FC Bayern?

Es geht um die Strafraumbesetzung, das ist eine klare Sache. Über links ist Kingsley Coman unglaublich oft im Eins-gegen-Eins vorbeigegangen, der hat fast gemacht, was er wollte. Aber dann hatten wir nur ein, zwei Mann im Strafraum. Wenn wir dort mit noch mehr Leuten agiert hätten, hätten wir deutlich mehr Chancen rausgeholt.

Was war beim ersten Hoffenheimer Treffer los?

Ich weiß nicht, wie die Regel zu diesem Tor aussieht . Ein zweiter Ball wird ins Spiel gebracht, und mit diesem zweiten Ball wird ein Tor geschossen. Der Schiedsrichter sagte, wenn der zweite Ball nicht stört, wird es nicht abgepfiffen. Das passt aber leider überhaupt nicht auf die Situation, weil der zweite Ball ja der ist, mit dem das Tor geschossen wurde. Trotzdem dürfen wir Uth nicht laufen lassen. Aber die Situation ist sehr interessant zu beurteilen. Ich bin gespannt auf die offizielle Regelkunde dazu. Aber am Ende des Tages bringt es uns überhaupt nichts, wenn es als irregulär bezeichnet wird. Aber rein aus Neugier würde es mich interessieren, ich spiele ja jetzt auch seit 20 Jahren Fußball und hatte so eine Situation noch nie.

Die Bayern-Spieler sprachen mit dem Schiedsrichter. Was haben Sie ihm gesagt?

Wir haben dem Schiedsrichter gesagt, dass ein anderer Ball im Spiel ist. Wir haben keinen Videobeweis gefordert. Ich habe kein Problem damit zuzugeben, wenn mir einer wegläuft. Ich hatte aber einfach damit gerechnet, dass der Ball, der im Spielfeld ist, zum Einwurf gespielt werden muss. Damit haben viele gerechnet. Aber wir haben das anscheinend falsch eingeschätzt.

"Ich mag die Art, so über Fußballmannschaften zu reden, nicht so gerne"

Die Bayern haben schon im dritten Spiel die erste Niederlage kassiert. Wird die Bundesliga in dieser Saison an der Spitze spannender?

Es ist ja nicht so, dass wir im letzten Jahr alles in Grund und Boden gespielt haben. Wir haben auch ein bisschen von der Schwäche der anderen profitiert. Wir haben jetzt einmal verloren, in Hoffenheim kann man verlieren, muss man aber nicht. Das ist kein Beinbruch, aber selbstverständlich nur, wenn dann die richtige Reaktion gezeigt wird. Mit am besten zwei Heimsiegen kommende Woche.

Ist Anderlecht jetzt der ideale Gegner zum Start in die Champions League 2017/18?

Ich mag die Art und Weise, so über Fußballmannschaften zu reden, nicht so gerne. Anderlecht ist eine gute Mannschaft, die sich für die Champions League qualifiziert hat. Wir werden eine gute Leistung bringen müssen, um zu gewinnen. Nichtsdestotrotz sind wir Favorit, aber man muss es erst machen und darf es nicht zu sehr als gegeben ansehen.

Interview: Karlheinz Wild