DFB-Pokal

VfB-Torwart Ron-Robert Zieler nach dem schwachen Auftritt in Cottbus: "Daran müssen wir arbeiten"

VfB mit mehr Glück als Verstand

Zieler: "Daran müssen wir arbeiten"

"Wir haben viel Luft nach oben." VfB-Torwart Ron-Robert Zieler.

"Wir haben viel Luft nach oben." VfB-Torwart Ron-Robert Zieler. imago

Ja, da ist eine große Freude über den Einzug in die zweite Runde. Und Beispiele wie der HSV oder der FC Augsburg zeigen, dass diese nicht unberechtigt ist. "Wenn man Cottbuser fragt, werden die sagen: Unverdient. Aber das ist mir völlig egal", gab sich Christian Gentner trotzig. Der Kapitän, der eigentlich auf der Bank hätte Platz nehmen müssen und nur durch die Gehirnerschütterung von Timo Baumgartl in die Startelf gerutscht war, legte aber auch den Finger in die Wunde: "Wir waren in der ersten Hälfte nicht da, haben zu einfache Fehler gemacht und den Gegner eingeladen." Und ein furioser Regionalligist nahm dies dankend an, setzte eine mental wie körperlich seltsam schwerfällige VfB-Elf unter Druck und führte völlig zurecht mit 2:0.

"Gerade in der ersten Halbzeit waren wir viel zu passiv. Wir waren nicht mutig. Wenn man einer guten Regionalligamannschaft wie Energie Cottbus Räume gibt, dann spielen die das aus", weiß Zieler. Vor allem das aus der Vorbereitung bekannte Problem, ein viel zu pomadiges Umschaltverhalten nach hinten, fiel den Schwaben in der Lausitz auf die Füße. Ebenezer Ofori auf der Sechs hat nicht gerade eine Bewerbung hinterlassen, doch im 4-1-4-1 mit einem Mittelfeldtrichter stimmte die komplette Statik nicht - die Schwierigkeiten alleine am Sechser festzumachen, wäre nicht fair.

Wir müssen noch an ein paar Schrauben drehen.

Ron-Robert Zieler

Immerhin: Der Gast bewies Moral, übernahm nach der Pause das Kommando und glich aus. Eigentlich fällt ein Außenseiter dann zusammen, doch die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz tat das genaue Gegenteil: Energie euphorisierte sich an sich selbst, seinen Fans und war in der Verlängerung der Entscheidung wesentlich näher als der VfB. "Da haben wir es anders als in der zweiten Hälfte nicht geschafft, viel im Ballbesitz zu sein", analysierte Gentner, der an diesem Montag seinen 32. Geburtstag feiert.

Zieler sieht "viel Luft nach oben"

Vier Jahre jünger, aber in der Saison wohl ebenso eine tragende Säule in der Elf von Hannes Wolf ist Zieler. Der Schlussmann weiß, dass "wir noch an ein paar Schrauben drehen müssen". Die Partie in Cottbus hat gezeigt, dass es eine ganz harte Runde werden kann für die zweifelsohne talentierte VfB-Truppe. "Wir haben viel Luft nach oben", betont der Neuzugang aus Leicester. Jene Qualität muss eben auch abgeschöpft werden. "Daran", weiß Zieler, "müssen wir arbeiten."

Benni Hofmann

Bilder zur Partie Energie Cottbus - VfB Stuttgart