Aus dem Trainingslager des SC Freiburg in Schruns berichtet Carsten Schröter
Angespannte Personallage
Mit hoffnungsvoller Anspannung erwarten die SC-Verantwortlichen zwei MRT-Untersuchungen am Montag. Sowohl Onur Buluts am Freitag im Training lädiertes Sprunggelenk als auch die am Samstag im Test gegen Feyenoord Rotterdam (1:0) erlittene Bein-/Knieblessur von Caglar Söyüncü. Ein Ausfall des türkischen Innenverteidigers wäre besonders bitter, da sowohl Manuel Gulde als auch Back-up Georg Niedermeier (in externer Reha) jeweils wegen hartnäckiger Rückenprobleme bereits längere Zeit ausfallen. In der externen Reha versucht auch Jonas Meffert nach seiner in Karlsruher Diensten zugezogenen Fußverletzung wieder fit zu werden. Der in der vergangenen Rückrunde an den KSC verliehene Mittelfeldmann spielt jedoch in den aktuellen Personalplanungen des Sportclubs keine Rolle.
Positive Signale gibt es derweil von Lukas Kübler. Der Rechtsverteidiger erhielt am Mittwoch im Test gegen den türkischen Pokalsieger Konyaspor (2:0) einen Schlag aufs Knie, kann aber wohl am Dienstag wieder ins Training einsteigen. Während der Großteil der Mannschaft am Sonntagvormittag zu einer regenerativen Radtour startete, trainierte ein Quartett mit den Assistenztrainern Florian Bruns und Patrick Baier auf dem Platz. Sowohl Neuverpflichtung Bartosz Kapustka und Rückkehrer Florian Kath, die nach Verletzungen noch nicht bei hundertprozentiger Fitness sind, als auch die U-21-Europameister Janik Haberer und Marc-Oliver Kempf werden nach ihrem Trainingseinstieg am Donnerstag stetig herangeführt.
Streichs Lob - neue Chance für Stanko?
Als Söyüncü gegen Feyenoord verletzt ausgewechselt wurde, übernahm Caleb Stanko die offene Position im Abwehrzentrum. "Ich muss Caleb ein Lob aussprechen, er hat das sehr gut gelöst", sagt Streich über den Rückkehrer, der nach einjähriger Leihe vom FC Vaduz in den Breisgau zurückkam. Bislang galt der US-Amerikaner, der 2011 als 18-Jähriger aus den Staaten in die Freiburger Jugend wechselte, mangels Einsatzchancen bei den Profis als Verkaufskandidat. Bekommt der gelernte Sechser nun womöglich durch die angespannte Personallage eine Reihe weiter hinten eine unverhoffte Chance? "Es ist offen, wir lassen alles auf uns zukommen", sagt Streich, der erklärt: "In der Ruhe am Ball, an der wir schon arbeiten, seit er bei uns ist, hat er sich gesteigert und im Trainingslager einen guten Eindruck hinterlassen."
Startelf gegen Rotterdam - ein Fingerzeig für den Europacup?
Im Duell mit dem niederländischen Meister wechselte Streich neunmal aus, achtmal allerdings erst in der 84. Minute, als unter anderem drei "Aushilfen" aus der U23 auf den Platz kamen. In der Generalprobe durchaus ein Zeichen dafür, dass die Startelf auch gegen Domzale in der Europa-League-Quali durchaus sehr ähnlich aussehen könnte. Neuverpflichtung Philipp Lienhart überzeugte mit einem abgeklärten Auftritt in der Innenverteidigung, hat jedoch aktuell auch wenig Konkurrenz (siehe oben). Und auch der aus Heidenheim zurückgekehrte Stürmer Tim Kleindienst hinterließ auf der eher ungewohnten Position rechts außen einen griffigen Eindruck. Ansonsten standen ohnehin Leistungsträger aus der vergangenen Saison auf dem Rasen, von denen besonders Christian Günter, Nicolas Höfler, Mike Frantz und Torschütze Florian Niederlechner mit guten Leistungen hervorstachen. Zudem stehen Trainer Streich derzeit bekanntlich nicht allzu viele Alternativen zur Verfügung.