Bundesliga

Wolf und der "Mut zur Pause" beim VfB

Stuttgarts Trainer zieht im Training wieder die Zügel an

Wolf und der "Mut zur Pause" beim VfB

Hat bisher bei seinen Trainingsplänen ein gutes Händchen bewiesen: VfB-Trainer Hannes Wolf.

Hat bisher bei seinen Trainingsplänen ein gutes Händchen bewiesen: VfB-Trainer Hannes Wolf. imago

Heute ging es in die erste Etappe der zweiten Vorbereitungsphase. Rennen, Kämpfen, Schwitzen. Immer am Anschlag. Hannes Wolf zieht im Training wieder die Zügel an, nachdem er seinen Profis davor zwei freie Tage gegönnt hat. Nicht ohne Hintergedanken. Der Stuttgarter Trainer will kein Risiko eingehen und die Gefahr von Verletzungen so gering wie möglich halten.

Bis auf Jerome Onguené, den muskuläre Probleme im Hüftbereich behindern, waren alle Profis auf dem Rasen zu finden. Auch Neuzugang Ailton, der am gestrigen Dienstag von Estoril Praia verpflichtet worden war . "Die grundsätzliche körperliche Entwicklung ist sehr positiv", hat Wolf direkt nach dem Trainingslager in Grassau am Chiemsee vermeldet. Nach einer Woche Dauerbelastung für die Profis, die der Stuttgarter Cheftrainer körperlich nicht zu verheizen gedenkt. "Man muss ab und zu auch den Mut haben, nicht zu trainieren", erklärt der 36-Jährige. "Man braucht auch mal den Mut zur Pause, denn die Anpassung geschieht in der Pause."

Kaum Muskelverletzungen in der vergangenen Saison

Bisher hat der junge Trainer bei seinen Trainingsplänen ein gutes Händchen bewiesen. In der vergangenen Saison mussten die Stuttgarter kaum Muskelverletzungen beklagen. "Muskulär hatten wir wirklich wenig, das war schon super", sagt Wolf. "Aber wir hatten auch drei schwere Knieverletzungen." Bei Hans Nunoo Sarpei, der nach heftigen Regenfällen auf dem matschigen Untergrund ausgerutscht war und sich ebenso einen Meniskusriss eingehandelt hatte wie kurz darauf auch Jens Grahl. Zu allem Überfluss erwischte es noch Carlos Mané, der seither wegen eines Knorpelausrisses ausfällt. Gegen Dresden war der Portugiese laut Wolf "zum Ball gesprintet und hat plötzlich gehumpelt. Wir haben uns anfangs alle gefragt, ob es ein Krampf ist."

"Glück und Pech spielen eine riesige Rolle"

Der Offensivmann fällt noch mindestens bis zur Rückrunde aus und steht für genau diese Sorte von Unglück, das man nicht kommen sieht. "Glück und Pech spielen eine riesige Rolle. Nehmen wir Carlos, der aus dem Nichts diese Knorpelverletzung erlitten hat", meint Wolf, der nichts dem Zufall überlassen will, ohne zu vergessen, dass der Zufall jederzeit zuschlagen kann. "Wir versuchen alles, um gesunde Spieler zu haben. Aber es gibt Phasen, in denen man genau das Gleiche trainiert und genauso wachsam ist, und plötzlich sind fünf Spieler raus. Da fragt man sich schon mal: Was ist da passiert?"

George Moissidis

Fischgräten und Farbverläufe - Die Trikots 2017/18