Bundesliga

Stegemann bereut seinen Pfiff

Hätte der Videobeweis geholfen?

Stegemann bereut seinen Pfiff

Redebedarf: Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht musste nach dem Spiel Luft ablassen.

Redebedarf: Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht musste nach dem Spiel Luft ablassen. imago

Schiedsrichter Sascha Stegemann bereut seinen umstrittenen Elfmeterpfiff. Es wäre "besser gewesen, auf den Pfiff zu verzichten", sagte der Leiter des Spiels beim TV-Sender Sky. Wolfsburgs Torjäger Mario Gomez hatte durch diesen Strafstoß in der 35. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielt.

Stegemann hatte auf Handelfmeter entschieden, nachdem Braunschweigs Gustav Valsvik der Ball aus kürzester Distanz an der Strafraumgrenze an den Arm geschossen worden war. "Insbesondere die Kameraperspektive von hinten zeigt, wie der Arm nach hinten wegschwingt", bekannte Stegemann. "Wenn ich jetzt die Fernsehbilder sehe und alle zur Verfügung stehenden Perspektiven auswerte, dann muss man sagen, dass es besser gewesen wäre, auf den Pfiff zu verzichten."

Hätte der Videobeweis geholfen?

Unmittelbar vor dem Elfmeterpfiff hatte der Unparteiische zudem ein Handspiel von Gomez selbst im Eintracht-Strafraum übersehen. Mit dem Videobeweis, der ab der kommenden Saison eingesetzt werden kann, wäre es nicht zur falschen Entscheidung gekommen.

So hat der Schiedsrichter künftig die Möglichkeit, den Videobeweis zu beanspruchen. Doch selbst wenn sich Stegemann sicher gewesen wäre, dass er richtig liegt, wäre es nicht zum Handelfmeter gekommen. Denn der Videoassistent darf bei vier Situationen auch selbst von außen eingreifen. Neben Torerzielung, Platzverweis durch eine Rote Karte und Spielerverwechslungen bei einer persönlichen Strafe gehören auch Elfmetersituationen dazu. Deshalb wäre Stegemann während des Spiels auf seinen Fehler aufmerksam gemacht worden.

Alle anderen Bereiche bleiben bei der nachträglichen Betrachtung anhand bewegter Bilder außen vor, damit es nicht eine Flut von nachträglichen Entscheidungen gibt, die in ihrer Summe den Charakter des Fußballspiels komplett verändern würden.

tru/dpa