Nach einer am Schluss turbulenten Partie gegen die Sportfreunde Lotte war es am Ende ein Tor, das dem MSV Duisburg fehlte, um die vorzeitig feststehende Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern zu können. Weil Magdeburg nur 1:1 gegen Frankfurt gespielt und Aalen 0:2 in Mainz verloren hatte, wäre dem Revierklub einer der ersten beiden Plätze bei einem Heimsieg nicht mehr zu entreißen gewesen. Das erlösende 2:1 wollte jedoch in der Nachspielzeit nicht mehr fallen, überhaupt kam der MSV erst in der 91. Minute zum 1:1-Ausgleich durch Kingsley Onuegbu. "Wir ärgern uns mehr über die zwei verlorenen Punkte, als dass wir uns über den gewonnenen Punkt freuen", wird der Torschütze auf der Vereinswebsite zitiert. "Wir haben uns vorgenommen, nur auf uns zu schauen und das Ding nach Hause zu holen."
Wir wollten das Spiel, unabhängig von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen, gewinnen.
Ilia Gruev
Das allerdings gelang den Zebras nicht - vor allem weil sie sich im zweiten Durchgang über weite Strecken zu passiv verhielten. Nach einer torlosen Hälfte vergaben zwar Fabian Schnellhardt und Enis Hajri nach dem Seitenwechsel innerhalb von zwei Minuten noch die Führung (52., 53.), im Anschluss ließen die Hausherren aber stark nach. Statt Lotte unter Druck zu setzen, musste der MSV in der 70. Minute das Gegentor von SFL-Stürmer Saliou Sané schlucken und stand plötzlich unter Zugzwang. Weil Kiel gegen Rostock führte, übernahmen die Störche Platz eins und Duisburg fand sich auf einmal nur noch vier Zähler vor dem Relegationsrang wieder.
Grlic lobt die Moral der Mannschaft
"Wir wollten das Spiel, unabhängig von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen, gewinnen", sagte Ilia Gruev. Entsprechend befasste sich der bulgarische Cheftrainer des MSV auch nicht mit Tabellenszenarien, während seine Mannschaft zurücklag. Trotzdem war diese nun gefordert, agierte aber auf dem Weg nach vorne viel zu oft umständlich und machte sich das Leben damit selbst schwer. "Wenn man immer wieder einem Rückstand hinterherläuft, kostet das enorm viel Kraft", haderte Sportdirektor Ivo Grlic, der aber auch die "Moral der Mannschaft" nach dem späten 1:1 durch Onuegbu hervorhob.
Damit geht der MSV auch am kommenden Spieltag als Tabellenführer ins Auswärtsspiel bei Fortuna Köln und kann dort sogar mit einem Remis den Aufstieg unabhängig von der Konkurrenz festzurren. "Jetzt müssen wir uns nochmal eine Woche voll fokussieren", kündigte Zlatko Janjic an, "und dann in Köln alles raushauen."