Bundesliga

Bruchhagens Appell, Gisdols Zuversicht

Mathenia, Papadopoulos und Hunt wieder im Training

Bruchhagens Appell, Gisdols Zuversicht

Beschwört den Teamgeist: HSV-Coach Markus Gisdol im Trainingslager.

Beschwört den Teamgeist: HSV-Coach Markus Gisdol im Trainingslager. imago

Heribert Bruchhagen kann wenig anfangen mit der von Jens Todt und Markus Gisdol ausgemachten "Kopfmüdigkeit" nach der zwischenzeitlichen Aufholjagd. "Als Profi muss man in der Lage sein, 34 Mal voll konzentriert in ein Spiel zu gehen. Da darf man nicht mit diesem Argument kommen, da muss ein Profi auch ein Profi sein." Ein flammender Appell des Vorstandsvorsitzenden, der die zuletzt desolaten Spieler in die Pflicht nimmt: "Am Sonntag ab 15.30 Uhr müssen sich unsere Spieler würdig erweisen. Es steht Spitz auf Knopf, da müssen wir uns behaupten im Existenzkampf."

Gisdol sieht sich und seine Profis auch durch die Tage in der Abgeschiedenheit gerüstet für den Sonntag und die darauffolgenden Endspiele. "Es ging darum, dass wir noch einmal extrem zusammenrücken wollen, den Geist zu beschwören, der uns ausgezeichnet hat. Der Wunsch, wegzufahren, kam auch aus der Mannschaft." Dass diese zuletzt Probleme hatte, mental voll auf der Höhe zu sein, verhehlt er nicht. "In Augsburg war die Spannung nicht zu 100 Prozent da." Der 47-Jährige weiß: "Es gibt Schwankungen, aber wir werden jetzt alles mobilisieren."

Störfeuer will Gisdol unter allen Umständen vermeiden, auch deshalb, erklärt er, habe er Johan Djourou, Nabil Bahoui und Ashton Götz zum Wochenbeginn aussortiert. "Die Situation hatte sich durch das Augsburg-Spiel verändert. Wir haben alles genau analysiert und wollen sicherstellen, nur Spieler dabei zu haben, die zu 100 Prozent die Spannung und Konzentration haben."

Müller kämpft gegen Saisonaus an

100 Prozent Spannung also in Rotenburg – und auch wieder ein paar Prozent Hoffnung auf zwei Eckpfeiler in Hamburg. Schon seit Tagen versucht Nicolai Müller trotz Innenbandriss im Knie die Prognose "vorzeitiges Saisonaus" zu widerlegen. Gleiches galt auch für Albin Ekdal nach seinem in Dortmund erlittenen Muskelbündelriss: Freitag aber trainierte das Duo in Hamburg erstmals wieder individuell mit dem Ball. Die große Hoffnung: Ein Mitwirken beim Saisonfinale gegen Wolfsburg und in der möglichen Relegation. Die aber wollen alle Beteiligten vermeiden und auch Bruchhagen glaubt trotz seines eindringlichen Appells an die Spieler: "Wir haben ein Grundvertrauen in das Team."

Sebastian Wolff