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Bundesliga, FC Schalke 04: Entspannt der Konkurrenz auf die Füße schauen

Schalkes ungewohnter Blick auf den Spieltag

S04: Entspannt der Konkurrenz auf die Füße schauen

Dank an die vielen Schalker Fans: S04-Kapitän Benedikt Höwedes und seine siegreichen Teamkollegen.

Dank an die vielen Schalker Fans: S04-Kapitän Benedikt Höwedes und seine siegreichen Teamkollegen. imago

Oft musste der FC Schalke in dieser Saison samstags ran, als Europa-League-Teilnehmer allzu häufig sogar sonntags. Entsprechend genießen können die Königsblauen den weiteren Verlauf des 31. Spieltags, den sie mit einem für ein Auswärtsspiel erstaunlich furiosen Auftritt in Leverkusen eröffnet haben. "Mal vorzulegen, ist sehr schön. Mit einem Sieg ist es umso schöner", sagte Alessandro Schöpf, der ein Tor und zwei Vorlagen beisteuerte. Sportvorstand Christian Heidel sagte: "Wenn man freitags spielt und dann auch noch gewinnt, sind das mit die besten Wochenenden, die man sich vorstellen kann."

Ihre unbefriedigende Ausbeute auf fremden Plätzen ist mit ein Grund dafür, dass die Schalker im Kampf um die Europapokalplätze bisher keine entscheidenden Fortschritte machen konnten. Weil es zu Hause deutlich besser läuft, haben sie an ihre Fans appelliert, das Spiel in Leverkusen zu einem Heimspiel zu machen. Und siehe da: Es hat funktioniert.

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Spielersteckbrief Burgstaller
Burgstaller

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Schöpf

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Höwedes

Höwedes Benedikt

"Gefühlt mehr Schalker im Stadion"

"Gefühlt waren mehr Schalker als Leverkusener im Stadion", sagte Doppeltorschütze Guido Burgstaller. "Die Stimmung war überragend. Natürlich kriegt man das auf dem Platz mit. Auch dadurch haben wir uns in einen Rausch gespielt." Leon Goretzka meinte: "90 Minuten lang waren unsere Fans lauter als die Leverkusener." Heidel ergänzte: "Ab und an habe ich schon gedacht, dass wir ein Heimspiel haben. Ich glaube, dass so mancher Fan sich gar nicht bewusst darüber ist, was eine derartige Unterstützung bei den Spielern auf dem Feld bewirken kann."

Der Manager ist bekennender Spielverlauf-Pessimist, entsprechend nervös war er selbst nach Schöpfs Tor in der 18. Minute noch. "Auch nach dem 3:0 konnte ich mich noch nicht entspannen. Und als das 1:4 gefallen ist, kamen bei mir schon wieder Bedenken auf."

Dann erzählte der Sportvorstand eine amüsante Anekdote: "Ich hatte am Morgen mit Clemens Tönnies telefoniert und ihm gesagt, dass ich für das Spiel ein richtig gutes Gefühl habe. Beim 4:0 hat er mir eine SMS geschickt, dass er sich grundsätzlich nur noch auf mein Gefühl verlassen will. In dem Moment fällt das 1:4. Ich habe mich nicht getraut, ihm zu antworten, weil noch 20 Minuten zu spielen waren." Was sein Gefühl beim Blick auf die Europapokalränge sagt, wollte Heidel indes nicht erläutern.

Toni Lieto