"In Rente?", entfuhr es Tuchel am Freitag bei seiner Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln auf eine entsprechende Frage entgeistert: "So wie er sich hier in den Dreck wirft, ist es noch viel zu früh für die Rente. In der Form, in der er zurzeit trainiert. Mit der Leidenschaft, mit der er seinen Beruf, Fußballprofi zu sein ausübt", lobte der BVB-Coach den 36-Jährigen und befand: "Es ist Stand jetzt schwer vorstellbar, dass er in Rente geht."
"Wir werden gemeinsam entscheiden, was für den Verein das Beste ist", hatte Weidenfeller selbst Ende März erklärt. Tuchel bekannte am Freitag, dass er ein Gespräch mit seinem Torhüter über dessen Zukunft noch führen muss: "Da war jetzt in der letzten Zeit wenig Zeit dafür. Das hatte nicht die oberste Priorität, weil wir auch aktuell das Gefühl haben, dass er sich sehr wohlfühlt."
Dass er das alles vom ersten Tag an so mitträgt, ist bemerkenswert. Das nehmen wir keinesfalls als selbstverständlich an.
Thomas Tuchel über Weidenfellers Rolle als Nummer 2
Wie Weidenfeller seine Rolle als Nummer 2 loyal und klaglos ausfüllt, beeindruckt auch Tuchel. Dieser ist sich sicher, "dass auch die starken Leistungen von Roman Bürki ein Verdienst sind von dem Miteinander der beiden. Wie er das lebt, wie er Roman Bürki unterstützt", brachte der Dortmunder Trainer seine Wertschätzung zum Ausdruck: "Ich bin hoch zufrieden mit ihm und sehr dankbar, ihn im Kader zu haben. Und dass er das alles vom ersten Tag an so mitträgt, ist bemerkenswert. Das nehmen wir keinesfalls als selbstverständlich an."
Letztlich liegt die Entscheidung aber vor allem bei Weidenfeller, der seine 15. (!) Saison beim BVB spielt. 347 Bundesliga- und insgesamt über 450 Pflichtspiele hat er für die Borussia bestritten. Sollte der Schlussmann noch einmal um eine weitere Saison verlängern, wäre es gewiss die letzte für ihn. Anschließend soll er repräsentative Aufgaben für den Klub übernehmen.