Bundesliga

Tah lobt Korkut: "Wir machen es jetzt besser"

Innenverteidiger kehrt nach sieben Wochen Pause zurück

Tah lobt Korkut: "Wir machen es jetzt besser"

Wieder im Leverkusener Training: Jonathan Tah.

Wieder im Leverkusener Training: Jonathan Tah. imago

Es hat lange gedauert. Länger als man nach der Diagnose vor sieben Wochen erwartet hatte. Doch der schwere Muskelfaserriss, den sich Jonathan Tah im Oberschenkel zugezogen hatte, ließ eine frühere Rückkehr nicht zu. Der 20-Jährige, der am Dienstag problemlos ("Ich bin super reingekommen. Ich fühle mich gut.") seine erste Einheit mit den Kollegen absolvierte, hadert aber nicht mit der langen Pause. "Es war gut, nichts zu überstürzen und nicht auf Teufel komm heraus wieder zu trainieren", sagt Tah, der bislang keine Erfahrungswerte mit solchen Blessuren besaß. "Das war meine erste größere Verletzung. Einen richtigen Faserriss hatte ich zuvor noch nie", erklärte der Abwehrspieler, dem das Warten nicht leichtfiel: "Es war schon anstrengend für den Kopf, einfach geduldig zu bleiben."

Korkuts Art gefällt Tah

Geduld und die Ruhe zu bewahren, ist jetzt auch in der Liga angesagt. Als Tah sich verletzte, stellte sich noch die Frage, ob es für Bayer 04 noch für die Königsklasse oder nur noch für die Europa League reicht. Jetzt lautet die Frage bei sechs Punkten Abstand zu Rang 6 und vier Zählern zum Relegationsplatz: Europa-League-Qualifikation oder Abstiegskampf? Doch Tah blendet die brisante Konstellation aus: "Es ist alles sehr eng. Aber wir sollten einfach nur auf uns schauen, uns nicht von außen so viel einreden lassen und einfach an unsere Stärken glauben."

Spielersteckbrief Tah
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Trainersteckbrief Korkut
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Die von Tah können Korkut und Bayer 04 gut gebrauchen. Die Arbeit des neuen Trainers bewertet der Abwehrspieler trotz bislang ausbleibender Erfolgserlebnisse positiv. Korkuts Art ("Er hat viel mit mir gesprochen. Bisher habe ich einen guten Eindruck.") gefällt Tah genauso wie dessen Maßnahmen auf dem Platz. "Der Trainer hat eine gute Philosophie, arbeitet an Details, dreht an kleinen Schrauben", so die Abwehrkante, die es ausdrücklich begrüßt, dass unter Korkut nicht mehr wie unter dessen Vorgänger Roger Schmidt beide Außenverteidiger gleichzeitig nach vorne stürmen sollen und dürfen. "Das ist so eine Baustelle, die wir hatten, weil wir oft sehr offen standen und dann hinten eins gegen eins spielen mussten", urteilt Tah, der die neue Marschroute als Fortschritt ansieht: "Ich finde, wir machen es jetzt besser."

Tah sieht "positive Punkte"

Den Blick aufs Tableau schenkt er sich in diesen Tagen. "Es ist schwierig, viel auf die Tabelle zu gucken", so Tah, der lieber die positiven Aspekte betont: "Die letzten beiden Spiele waren schon gut. Da gab es gute Ansätze. Die erste Halbzeit in Hoffenheim war gut. Wir müssen an diesen positiven Punkten anknüpfen." Und das schon im nächsten Spiel gegen Relegationsplatz-Konkurrent Wolfsburg: "Das wird ein sehr wichtiges Spiel. Die sind heiß, wir natürlich auch. Wir müssen Vollgas geben und das werden wir machen." Und ein Jonathan Tah in guter Form könnte ein entscheidender Faktor dafür sein, um das gerade aufkommende Thema Abstiegskampf auch schnell wieder zu begraben.

Stephan von Nocks