DFB-Pokal

Tuchel zwischen Fan-Krawall und Torwartwechsel

BVB-Coach beklagt Grenzüberschreitung der Anhänger

Tuchel zwischen Fan-Krawall und Torwartwechsel

Soll Wettkampfpraxis erhalten: BVB-Keeper Roman Bürki.

Soll Wettkampfpraxis erhalten: BVB-Keeper Roman Bürki. imago

Eigentlich hatte Tuchel vor der Saison Torwart-Routinier Roman Weidenfeller die Spiele im DFB-Pokal versprochen. "Das", sagte der Trainer, "soll sein Wettbewerb sein." Bürkis lange, verletzungsbedingte Abwesenheit veranlasst ihn nun, von seinem Versprechen abzurücken. Am Mittwoch (Anstoß 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC wird Bürki im Tor stehen.

Der Schweizer, der nach seinem Mittelhandbruch erst zwei Spiele bestreiten konnte (Bremen, Mainz), solle weiter Wettkampfpraxis erhalten: "Wir sehen die Notwendigkeit, ihn im Rhythmus zu belassen." Tuchel legt Wert darauf, damit "keine Grundsatzentscheidung" getroffen zu haben, sie gelte nur für diese Pokalrunde, "danach schauen wir weiter".

Spielersteckbrief Bürki
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Dembelé

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Weidenfellers Zurücksetzung habe aber in "keiner Weise" damit zu tun, dass die frühere Nummer 1 der Borussia in Bremen auch öffentlich dafür plädiert hatte, im Tor zu bleiben. "Das", versicherte Tuchel, "ist ihm zu 100 Prozent gestattet."

Dembelé ist einsatzbereit - Tuchels Rat an Götze

Ousmane Dembelé, der gegen Leipzig nach einer Stunde leicht angeschlagen ausgewechselt werden musste, konnte am Dienstag trainieren und wird spielen. Der zuletzt dreimal in Folge nicht für die Startelf berücksichtigte Mario Götze droht aufgrund von muskulären Problemen diesmal sogar ein Abend auf der Tribüne. Tuchel verordnet dem Dortmunder Sorgenkind "Geduld, Ruhe, Fleiß und harte Arbeit". Götze werde seine Chance noch bekommen und dann "seine Klasse unter Beweis stellen".

Tuchel: "Da wurden Grenzen überschritten"

Spürbar schockiert zeigte sich der BVB-Trainer wegen der Ausschreitungen am Samstagabend. Sie seien "durch nichts zu rechtfertigen", sagte er, "ich verurteile sie und distanziere mich von jeglicher Gewalt". Eine pauschal-neue Bewertung der als Gelbe Wand verherrlichten Südtribüne ("weltweit einmalig"), die sich vor der Partie gegen Leipzig in einen Teppich aus zum Teil arg verunglimpfenden Transparenten verwandelt hatte, lehnt Tuchel ab.

Der Trainer in ihm brauche die Fans, brauche ihre Unterstützung, sagte er. Gleichzeitig grenzte er sich scharf von den Vorfällen im Stadion und außerhalb ab – und erteilte jeder Form von Diffamierungen, Spruchbändern und Gewalt eine klare Absage. Das könne man "in keiner Weise verharmlosen. Da wurden Grenzen überschritten."

Thomas Hennecke