Valerien Ismael nennt es kurz und treffend eine "Es-reicht-Einstellung." Als Mario Gomez am vergangenen Samstag nach dem 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt schonungslos über jene Kollegen richtete, die den VfL Wolfsburg verlassen wollen, traf er damit ganz den Geschmack seines aktuellen Trainers. "Es ist ein offenes Thema, die Jungs begleitet es ein halbes Jahr", so Ismael, "es ist ein positives Signal zu zeigen: Es gibt Spieler, die da sind und hier erfolgreich sein wollen. Das war die Botschaft."
Der deutliche "Weckruf" von Gomez gebe zudem genau die Rolle wieder, die der erfahrene Profi auch innerhalb des Teams spiele, so Ismael. "Wie in der Öffentlichkeit ist es in der Mannschaft: Vor dem Spiel in der Kabine gibt es einzelne Ansprachen von Spielern. Mario ist immer einer davon und findet treffende Worte, bringt die Dinge auf den Punkt. So kenne ich ihn, so schätze ich ihn auch."
Für Ismael gibt es unterdessen gegen Borussia Mönchengladbach keinen Anlass, das zuletzt erfolgreiche Team umzustellen. "Alle sind bereit für den letzten Kampf...in diesem Jahr", ließ der vor seiner Ablösung stehende Coach kurz aufhorchen. Nach der Partie in Gladbach schließlich soll nach Worten des Sportlichen Leiters Olaf Rebbe eine eingehende Analyse mit anschließendem Fazit gezogen werden - unter der Fragestellung, "wie gut war etwas, wie schlecht war etwas und was machen wir in Zukunft besser?"
Gomez wartet seit fünf Spielen auf ein Tor
Ismael richtet vorerst die volle Konzentration auf die anstehende Partie: "Es geht darum, wieder Geschlossenheit zu beweisen, hungrig zu sein und vielleicht vor dem Tor mehr Konsequenz zu zeigen als gegen Frankfurt." Auch Mario Gomez wird wieder dabei sein, um sein ausgezeichnetes Standing im Team auch sportlich zu untermauern. Bisher kommt der 31-Jährige erst auf drei Saisontreffer, in den jüngsten fünf Partien ging er leer aus. Der kicker-Notenschnitt liegt mit 4,21 ebenfalls auf bescheidenem Niveau.