In den ersten zwölf Begegnungen der laufenden Saison holte Neustrelitz nur einen Punkt, Trainer Benjamin Duray wurde daraufhin entlassen und Kavelmann, bis dahin Sportlicher Leiter, übernahm das Team interimsweise. Auch unter dem neuen Coach zeigte der Trend vorerst nicht nach oben, die TSG verlor noch drei weitere Spiele. Doch am vergangenen Sonntag kam Neustrelitz auf einmal aus der Versenkung heraus: Bei der Reserve von RB Leipzig, die bis dahin zu Hause nicht verloren hatte, gewann Neustrelitz klar und verdient mit 4:1.
"Das war zwar nur ein erster kleiner Schritt. Aber es ist schon eine Menge Last abgefallen", sagte Dennis Rothenstein dem "Nordkurier". Philip Schulz, der mit zwei Toren entscheidend zum Neustrelitzer Sieg beitrug, zeigte sich etwas enthusiastischer: "Das war ein enorm wichtiges Spiel", lautete sein Fazit. Dass der Mittelfeldspieler mit bereits sieben Treffern in der laufenden Saison eine tragende Rolle in seiner Mannschaft innehat, stört ihn nicht: "Das ist mein Anspruch. Ich möchte vorangehen, meine Führungsqualitäten einbringen." Diese Qualitäten werden schon am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FC Schönberg wieder erforderlich sein.
Kavelmann sieht keinen Grund abzuheben
"Das wird ein ganz anderes Spiel werden", kündigte Kavelmann an. "Der Gegner wird jetzt sicherlich durch unseren Sieg gewarnt sein." Der Interimstrainer warnte sein Team auch davor, nach dem ersten Dreier zu euphorisch zu werden: "Wir haben jetzt keinen Grund abzuheben oder Höhenflüge zu bekommen. Dazu war alles davor zu schlecht." Sollte es am Sonntag nicht mit dem ersten Heimerfolg klappen, könnte Neustrelitz eine knappe Woche später gegen den FC Viktoria Berlin den nächsten Versuch starten. "Unser Ziel ist, das Jahr positiv zu beenden. Wir blicken weiter von Spiel zu Spiel. Aber je mehr Punkte wir zum Jahresende haben, desto attraktiver sind wir im Winter sicher für Neuzugänge, ob Spieler oder Trainer", erklärte Kavelmann.
Wir werden nur Spieler holen, die im Budget liegen.
TSG-Präsident Hauke Runge
Es steht bereits fest, dass der 55-Jährige im neuen Jahr sein Traineramt ablegen wird und wieder als Sportlicher Leiter fungieren wird. "Unser Ziel ist es, zum Trainingsauftakt nach der Winterpause einen neuen Trainer vorzustellen", ließ TSG-Präsident Hauke Runge wissen. Dass angesichts der Tabellensituation auch neue Spieler nötig sind, weiß Runge. Doch er weist auch auf die begrenzten finanziellen Möglichkeiten seines Vereins hin: "Wir werden nur Spieler holen, die im Budget liegen. Harakiri machen wir nicht."
