Bundesliga

US-Boy Chandler wird immer wichtiger

Frankfurt: Systemwechsel zahlt sich aus

US-Boy Chandler wird immer wichtiger

Beste Stimmung bei der Eintracht: Marco Fabian und Timothy Chandler feiern den "Dreier" gegen Köln.

Beste Stimmung bei der Eintracht: Marco Fabian und Timothy Chandler feiern den "Dreier" gegen Köln. imago

Ausgepowert, aber freudestrahlend tritt Timothy Chandler nach 90 intensiven Minuten vor die Mikrofone. Mit seiner Vorlage zum frühen Siegtor durch Mijat Gacinovic hat der US-Boy erneut großen Anteil am Heimerfolg der Eintracht. Doch nicht nur sein starker Auftritt gegen Köln und ein kicker-Notenschnitt von 2,85 beweisen: Es läuft rund bei Chandler. Bereits jetzt absolvierte er mehr Einsatzminuten (893) als in der gesamten Vorsaison, seit neun Spieltagen beordert ihn Trainer Niko Kovac konsequent in die Startelf.

Besonders die Systemumstellung auf eine flexible Dreier- bzw. Fünferkette spielt ihm in die Karten. Schwankten seine Leistungen als Rechtsverteidiger im Vorjahr regelmäßig, kann der gelernte Angreifer nun seine Qualitäten im Offensivspiel, etwa durch gefährliche Flanken oder Tempovorstöße, voll einbringen. Wie am Samstag gegen den FC fungiert Chandler dann teilweise als Außenstürmer, während Marco Fabian ins Zentrum rückt oder hinterläuft. Ein taktischer Kniff, der sich auszahlt. So auch gegen Bayern (2:2), als Fabian Chandlers Vorlage per Brust zum Ausgleich verwertet.

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Von Überheblichkeit oder vorschneller Zufriedenheit findet sich beim 26-Jährigen keine Spur. "Ich versuche, mein Bestes zu geben", sagt er in aller Bescheidenheit, Lob verdiene sich das gesamte Team für eine "überragende Mannschaftsleistung".

Jetzt freut sich Chandler auf die anstehenden WM-Qualifikationsspiele mit US-Coach Jürgen Klinsmann. In Ohio trifft er am Freitag auf Mexiko und Mannschaftskollege Fabian, vier Tage später geht es nach Costa Rica. Spannende Termine. "Wir können super in die Länderspielpause gehen", meint der 27-malige Nationalspieler. "Es war wichtig, vor unseren Fans nicht zu verlieren. Das haben wir erreicht."

Zu erreichen gibt es für Frankfurt noch eine ganze Menge, das weiß auch Chandler. Platz sieben nach zehn Spieltagen und die viertbeste Defensive der Liga sprechen eine deutliche Sprache. Anders als auf dem Feld hält der Rechtsfüßer aber den Ball flach, noch zumindest: "Wir wollen ins gesicherte Mittelfeld. Was danach passiert, ist Spekulation."

Maximilian Müller