Regionalliga

Offenbach: Zwischen Insolvenz, VfB II und der Zukunft

Neuer Geschäftsführer Fiori nimmt Arbeit auf

Offenbach: Zwischen Insolvenz, VfB II und der Zukunft

Arbeiten an einer guten Zukunft für den OFC: Präsident Helmut Spahn, Trainer Oliver Reck und Geschäftsführer Christopher Fiori (v.l.n.r.).

Arbeiten an einer guten Zukunft für den OFC: Präsident Helmut Spahn, Trainer Oliver Reck und Geschäftsführer Christopher Fiori (v.l.n.r.). imago

Nach dem 1:1 bei der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim am vergangenen Dienstag zeigte sich Offenbachs Trainer Oliver Reck zufrieden. "Wir haben engagiert gespielt gegen das fußballerisch beste Team der Liga", hielt der ehemalige Bundesliga-Torhüter fest. Zwar stecken die Hessen weiter im unteren Tabellendrittel der Regionalliga Südwest fest, doch angesichts der kommenden zwei lösbaren Herausforderungen gegen den VfB Stuttgart II und Wormatia Worms (beide zu Hause) hofft der OFC die gefährliche Zone bald verlassen zu können. Schwer wiegt trotzdem noch immer der Neun-Punkte-Abzug, mit dem der ehemalige Bundesligist wegen des mittlerweile zurückgezogenen Insolvenzantrags im Mai in die Saison starten musste.

Während Reck mit seinem Team die Folgen der Fast-Insolvenz auf dem Platz bekämpft und seine Elf auf die Partie am kommenden Sonntag (14 Uhr) vorbereitet, bemühen sich die Verantwortlichen abseits des sportlichen Geschehens um das gleiche Ziel. Durch eine freiwillige Umlage unter dem Titel "Entschuldung Jetzt", die auf der Jahreshauptversammlung zu Wochenanfang beschlossen wurde, wollen die OFC-Verantwortlichen bis zum Jahresende rund 85.000 Euro sammeln. So soll der Klub "nun endgültig auf gesunde Füße" gestellt werden, wie es auf der Vereinswebsite heißt. Rund 15.000 Euro kamen in den ersten Tagen zusammen.

Kickers Offenbach - Vereinsdaten
Kickers Offenbach

Gründungsdatum

27.05.1901

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Es muss der Anspruch sein, dass man irgendwann wieder die Nummer zwei in Hessen ist.

Offenbachs neuer Geschäftsführer Christopher Fiori

Neue Hoffnung schöpfen die Offenbacher auch dank des neuen Geschäftsführers Fiori, der bei seinem Amtsantritt am Dienstag große Ziele formulierte: "Es muss der Anspruch sein, dass man irgendwann wieder die Nummer zwei in Hessen ist, so wie es früher war", sagte der 36-Jährige. "Das ist vielleicht eine stattliche Vision, aber das muss man sich im Hinterkopf behalten." Zuvor gelte es, die aktuelle Saison als Konsolidierungsphase zu begreifen. "Man wird sich vermutlich am Ende im Tabellenmittelfeld bewegen", sagte Fiori, der zuletzt beim FSV Frankfurt unter anderem für das Stadionmanagement zuständig war. "Dann müssen wir gucken, dass wir nächstes Jahr ein bisschen mehr Wind in den Segeln haben, um wieder anzugreifen." Die Mannschaft habe seiner Einschätzung nach ein gutes Gerüst dafür, und auch der Trainer mache "eine sehr gute Arbeit".

Fiori will Sponsoren suchen und peilt die 3. Liga an

Damit der OFC für die Zukunft gut aufgestellt ist, will sich der studierte Sportökonom auf die Gewinnung neuer Sponsoren konzentrieren. "Ich glaube schon, dass da in letzter Zeit nicht viel gemacht wurde, das ist meine subjektive Wahrnehmung", sagte er, machte dafür aber auch die sportliche Lage mitverantwortlich: "In der Regionalliga klingeln Wenige bei dir, da muss man schon Klinken putzen und Kontakte suchen. Aber ich denke, der Verein hat dafür mehr Möglichkeiten als viele andere Regionalligisten." Denn schließlich seien das Stadion und das motivierte Umfeld gute Voraussetzungen: "Das stimmt mich positiv, dass man hier gemeinsam etwas bewegen kann", erklärte Fiori, der es auf den Nenner brachte: "Realistisch gesehen muss man mindestens in der 3. Liga spielen."

pau/jk