Dortmund hatte den Gegner in der ersten Hälfte im Griff, fing sich aber dennoch ein Gegentor durch Cristiano Ronaldo ein. Aber kurz vor dem Seitenwechsel belohnte Pierre-Emerick Aubameyang die Angriffsbemühungen der Westfalen mit dem Ausgleich. "Ich finde, wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt, mit einem klaren Ballbesitz- und Chancenplus", resümierte BVB-Coach Thomas Tuchel am Mikrofon von "Sky." "In der zweiten Hälfte haben wir nach fünf Minuten den Zugriff verloren und es hat sich lange so angefühlt, als könnten wir es nicht mehr drehen und würden es verlieren."
Die Königlichen kamen nach dem Seitenwechsel Minute um Minuten besser in die Begegnung und belohnten sich schließlich durch die erneute Führung - Raphael Varane staubte ab. Aber der BVB zeigte Moral und setzte am Ende noch einmal letzte Kräfte frei. Der eingewechselte Schürrle war es, der mit einem sehenswerten Treffer den Ausgleich bescherte. "Wenn du zweimal nach einem Rückstand zurückkommst, dann ist es ein gutes Gefühl", fand der Torschütze. "Es ist ein gutes Gefühl, gegen so eine Top-Mannschaft in der Champions League zurückzukommen und sie teilweise so zu bespielen. Das zeigt einfach, dass wir auf jedem Niveau großen Mannschaften Paroli bieten können."
Spielersteckbrief Schürrle
Trainersteckbrief Tuchel
Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Gründungsdatum
19.12.1909
Vereinsfarben
Schwarz-Gelb
Torschütze sorgt für ein Novum
Schürrle sorgte mit seinem Treffer zudem für ein Novum, er ist nun der einzige deutsche Spieler, der in der Königsklasse für vier Vereine (Dortmund, Wolfsburg, Chelsea und Leverkusen) einnetzen konnte. Ein schöner Nebeneffekt, doch der Punkt dürfte dem Flügelspieler in jedem Fall lieber gewesen sein. "Wir können zufrieden sein und müssen nun schauen, dass wir die nächsten Spiele gut bestreiten und unsere Punkte holen", blickte der Weltmeister direkt in die Zukunft. "Dann bin ich mir sicher, dass wir als Gruppenerster oder -zweiter weiterkommen."
Tuchels Erkenntnis - Schürrle hat Großes vor
Coach Tuchel war ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis, sah aber spielerisch noch Potential nach oben. Er hatte das Gefühl, dass "wir es auch besser können". "Natürlich müssen wir anerkennen, dass auch viel Qualität auf der anderen Seite steht", weiß der Coach. "Aber es ist natürlich ein gutes Gefühl, wenn du denkst, dass du es noch besser kannst und trotzdem noch zweimal zurückkommst gegen Real."
Mit dem BVB, der nun nach zwei Champions-League-Spielen mit vier Zählern die Gruppe F punktgleich mit den Königlichen anführt, ist auf jeden Fall zu rechnen. Die Borussen kommen immer besser in Fahrt, auch die Neuzugänge fühlen sich pudelwohl. "Wenn ich zum Training fahre, dann habe ich ein Lächeln auf den Lippen", verriet Schürrle und gab aus: "Ich will der Mannschaft helfen, Großes zu leisten. Wir haben jetzt gute Schritte gemacht, aber da wird noch viel mehr von uns kommen."
Verletzung bereitet Sorgen
Allerdings besteht die Gefahr, dass er vorerst wieder zum Zuschauen verurteilt ist. Noch während der Partie meldeten sich die Beschwerden im lädierten Knie zurück. "Die alte Verletzung ist leider wieder aufgebrochen. Mal sehen, was ist", sagte Schürrle mit Bezug auf die am Folgetag anstehenden medizinischen Untersuchungen.
