"St. Pauli verfügt über viel Potenzial und Qualität. Die Hamburger sind eine robuste Mannschaft, im Spiel wird es enorm aufs Körperliche ankommen", sagte Keller im Vorfeld der Partie und forderte von seinem Team eine "konzentrierte Leistung", denn nur so könne Union im Duell mit den Kiez-Kickern erfolgreich sein.
Besonders die Laufbereitschaft seiner Truppe in der vergangenen Woche, als sie in München lange in Unterzahl agierte, und auch im Spiel in Würzburg hat dem Coach imponiert. "Wenn wir gegen St. Pauli so auftreten wie in der letzten Woche, dann werden wir das Spiel erfolgreich gestalten", so Keller.
Trainersteckbrief Keller
Der 45-Jährige betont, dass hinter den jüngsten Erfolgen harte Arbeit stecke. Überzogene Euphorie oder Überheblichkeit kommt allerdings in Berlin nicht auf. Ziel ist es aber, St. Pauli ohne Punkte heimzuschicken, im 13. Heimspiel in Serie ungeschlagen zu bleiben und die beste Platzierung seit Anfang November 2013 zu erzielen.
Erfreulicher Start in die Saison
Besonders erfreulich sei, "dass wir das mit dem schlechten Start mal durchbrochen haben", so Keller im kicker-Interview. "Ich hatte bei meinem Amtsantritt gehört: Die ersten Spiele verlieren wir eh immer. Man sieht, dass man sich solche Dinge nicht immer einreden darf. Union war Sechster, es ist unser Ziel, uns zu verbessern." Um aufzusteigen, sei aber auch auch viel Glück in einer ausgeglichenen 2. Liga notwendig.
Union-Präsident Dirk Zingler sprach einmal davon, die Köpenicker unter die Top-20-Klubs in Deutschland bringen zu wollen - und Keller sieht den Verein gar nicht mehr weit entfernt: "Aktuell gehören wir ja schon zu den Top 25. Man muss sich neue Ziele setzen. Die Top 20 sind absolut realistisch, wobei das ja mehr bedeutet als nur eine sportliche Platzierung", so der Trainer und führt aus: "Es geht auch um Umsatz, Merchandising, Zuschauer. Und wenn man unter den Top 25 ist, sollte man sich höhere Ziele stecken."
Den nächsten Schritt in diese Richtung kann er mit seinem Team heute Abend gehen. Mit einem Sieg wäre man zumindest temporär sportlich in den Top 20 angekommen.
Zurückgreifen können die Eisernen gegen St. Pauli wieder auf ihren Kapitän Felix Kroos, der zuletzt mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte. Noch mit der Bank vorlieb nehmen müssen wird Neuzugang Simon Hedlund. Der Schwede ist zwar topfit, muss sich aber wegen der guten Leistungen der Konkurrenz noch hinten anstellen.
Wie Jens Keller die Entwicklung von Collin Quaner sieht, welche Art Fußball er spielen lassen will, ob ihm der Sprung von der Champions League in die 2. Liga schwer fiel, was er zum FC Schalke zu sagen hat und warum er sich als einen demokratischen Diktator sieht, lesen Sie im großen kicker-Interview mit Union-Coach Keller in der Montagausgabe des kicker.
