Bundesliga

Blaszczykowski zu Tuchel: "Keine Ahnung, warum er so was sagt"

Ex-Dortmunder widerspricht der Darstellung des BVB-Trainers

Blaszczykowski zu Tuchel: "Keine Ahnung, warum er so etwas sagt"

Den Konkurrenzkampf beim BVB gescheut? Jakub Blaszczykowski widerspricht dieser Darstellung.

Den Konkurrenzkampf beim BVB gescheut? Jakub Blaszczykowski widerspricht dieser Darstellung. imago

Das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub lief aus sportlicher Sicht nicht besonders erfreulich für Blaszczykowski und den VfL. Am Dienstagabend verlor Wolfsburg mit 1:5 gegen den BVB . Auch wenn das klare Ergebnis etwas über den Spielverlauf hinwegtäuscht, war es ein gebrauchter Tag für die Niedersachsen.

Immerhin wurde Blaszczykowski, der im Sommer nach insgesamt acht Jahren in Dortmund und einer einjährigen Leihe nach Florenz zu den "Wölfen" gewechselt war, nach der Partie von den BVB-Fans gefeiert . Dafür bedankte sich der 30-Jährige jetzt noch einmal ausdrücklich.

Spielersteckbrief Blaszczykowski
Blaszczykowski

Blaszczykowski Jakub

"Dortmund immer im Herzen"

"Die Fans haben schon mehrmals gezeigt, dass sie sich klasse verhalten", sagte er der polnischen Sporttageszeitung "Przeglad Sportowy" und meinte: "Ich hatte nicht die Gelegenheit, mich früher bei ihnen für die Jahre, die wir zusammen erlebt haben, zu bedanken. Am Dienstag hatte ich endlich diese Chance. Das war für mich kein normales Bundesliga-Spiel, sondern eine sehr emotionale Sache. Die Jahre in Dortmund werde ich immer in meinem Herzen tragen."

Weniger gut als auf die BVB-Fans, die zuletzt den eigenen Klub für den Umgang mit Blaszczykowski sowie Neven Subotic kritisiert hatten ("Im Internationalisierungswahn den Anstand verloren? Danke, Kuba und Neven"), ist der ehemalige Dortmunder Publikumsliebling allerdings auf Thomas Tuchel zu sprechen.

Der BVB-Coach hatte im Vorfeld des Auswärtsspiels in Wolfsburg Blaszczykowski als "große Persönlichkeit" gelobt, aber auch den Eindruck vermittelt, dass "Kuba" sich dem Konkurrenzkampf beim BVB nicht hatte stellen wollen . Wie jetzt Dieter Hecking in Wolfsburg habe man sich auch in Dortmund die Position des Rechtsverteidigers für den polnischen Nationalspieler vorstellen könne, sagte Tuchel zu Wochenbeginn und meinte: "Er hätte dann natürlich auch mit seinem engen Freund und Nationalmannschaftskollegen Piszczu (Lukasz Piszczek, Anm. d. Red.) in Konkurrenz treten müssen. Er hat sich dann für den Wechsel entschieden."

Ich habe keine Ahnung, warum der Trainer so etwas gesagt hat. Ich habe mit Herrn Tuchel seit mehr als einem Jahr nicht gesprochen.

Jakub Blaszczykowski

Dieser Sichtweise widerspricht Blaszczykowski. "Ich habe keine Ahnung, warum der Trainer so etwas gesagt hat. Ich habe mit Herrn Tuchel seit mehr als einem Jahr nicht gesprochen", erklärte er in dem Interview: "Unser letztes Gespräch hat vor meiner Ausleihe nach Florenz stattgefunden. Deswegen war ich höchst überrascht, als ich seine Aussagen gelesen habe. Aber die weiter zu kommentieren ist nicht meine Aufgabe."

Tuchel muss sich unglückliche Kommunikation vorwerfen lassen

Fakt ist, dass Tuchel am Montag nicht explizit behauptete, mit Blaszczykowski ein Gespräch geführt zu haben. Die Erklärungen des Trainers vermittelten aber (gewollt oder ungewollt?) den Eindruck, als habe er Blaszczykowski eine faire Chance in Dortmund angeboten, die dieser aber ausgeschlagen habe.

Fakt ist auch, dass Blaszczykowski in Tuchels erstem Jahr nach Florenz ausgeliehen wurde, weil man in Dortmund damals schon keine Verwendung für den Flügelspieler hatte. Dass ein Trainer nicht mehr auf einen Profi setzt, ist grundsätzlich nicht verwerflich. Allerdings wird sich Tuchel nicht zum ersten Mal den Vorwurf gefallen lassen müssen, einen Vorgang mindestens unglücklich kommuniziert zu haben.

Jan Reinold

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