Bundesliga

Heidels Warnung: Schalke-Profis überschätzen sich

Di Santo fällt gegen Bayern aus

Heidels Warnung: Schalke-Profis überschätzen sich

Appelliert an die Schalker Mannschaft: Sportvorstand Christian Heidel.

Appelliert an die Schalker Mannschaft: Sportvorstand Christian Heidel. imago

Die Saison 2010/11 schloss Schalke 04 mit miserablen 40 Punkten ab, begonnen hatte sie so, wie die aktuelle zu beginnen droht: mit zwei Auftaktniederlagen. Damals verlor Schalke unter Felix Magath erst in Hamburg (1:2), dann gegen Hannover (1:2), diesmal folgt auf das 0:1 in Frankfurt das Heimspiel gegen den FC Bayern (Freitag, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de).

Unruhe macht sich breit. Oder? "Ich muss sagen, dass es auf Schalke keine Unruhe gab", stellte Sportvorstand Christian Heidel am Donnerstag klar. Das käme exklusiv von außen. "Es ist so gekommen, wie ich es erwartet habe. Mir war klar, dass die Schlagzeilen so kommen, wenn man in Frankfurt verliert."

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Nur warum verloren die Schalker in Frankfurt? Für Heidel ist das auch eine Mentalitätsfrage. Die Schalker Profis würden sich überschätzen. "Das ist ein Eindruck, der sich in den letzten Wochen ergeben hat, im Trainingslager, in den Trainingsspielen", erklärte er und setzte zu einem deutlichen Appell in Richtung Mannschaft an.

Mein Eindruck ist jetzt nicht, dass die individuelle Klasse von Schalke 04 so viel höher ist als bei dem Verein, bei dem ich vorher tätig war.

Christian Heidel

"Ich glaube", fuhr er fort, "dass man verstehen muss, dass auch alle Spieler von Schalke 04 in jedem Spiel ans Limit gehen müssen. Und ich habe ein bisschen den Eindruck gehabt, dass der Glaube in der Mannschaft ist: Ja, wir sind fußballerisch alle so gut, dass es vielleicht auch mit 98 Prozent funktionieren kann."

Das stimme aber nicht. "Ich komme aus einem anderen Klub, ich habe dort auch Training und Spiele gesehen - mein Eindruck ist jetzt nicht, dass die individuelle Klasse von Schalke 04 so viel höher ist als bei dem Verein, bei dem ich vorher tätig war", so Heidel, der den Namen FSV Mainz 05 offenbar nicht in den Mund nehmen wollte. "Aber es ist auch wichtig, dass die Spieler das wissen. Denn deswegen ist es in der Vergangenheit auch passiert, dass die Kleinen gegen die vermeintlich Großen gewinnen."

Man müsse "dahin kommen, dass die Spieler von Schalke 04 verstehen, dass sie in jedem Spiel ans Limit gehen müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Das muss bei Schalke Programm werden. Deswegen gebe ich meinen Eindruck mal wieder. Ein bisschen herauskitzeln - das ist ja manchmal nicht schlecht. Ich habe nicht gesagt, dass die Spieler nicht gut sind. Aber man überschätzt, was man mit 98 Prozent erreichen kann: recht wenig, glaube ich."

Di Santo muss passen, Naldo ist fraglich

Manchem Schalke-Fan dürfte Heidels Analyse aus dem Herzen sprechen. Ob sie schon am Freitag Früchte trägt? Trainer Markus Weinzierl hat immerhin trotz zahlreicher Länderspielabstellungen gegen die Bayern nur einen neuen Verletzten zu beklagen: Franco di Santo, der wohl ohnehin auf der Ersatzbank gelandet wäre, fällt mit muskulären Problemen aus. Innenverteidiger Naldo ist noch fraglich, er "hat es ein bisschen am Rücken", so Weinzierl.

jpe

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