"Ich bin froh, dass wir 43 Punkte haben und die Saison bald zu Ende ist", gestand Trainer Stefan Ruthenbeck nach der Pleite auf dem Betzenberg. Im Gegensatz zur Vorsaison, als das Kleeblatt bis zur letzten Minute um den Klassenverbleib hatte bangen müssen, durfte Fürth diesmal schon einige Wochen vor Saisonende für ein weiteres Zweitligajahr planen.
Oft setzt es bei Mannschaften Kräfte frei, wenn sie befreit aufspielen können - nicht aber beim Kleeblatt: In Bielefeld (2:4), gegen Heidenheim (0:2) und beim jüngsten (1:3) gegen Kaiserslautern zeigte die Ruthenbeck-Elf nicht ansatzweise den notwendigen Siegeswillen und offenbarte in erster Linie eklatante Abwehrschwächen. Die Konsequenz: Neun Gegentreffer - mit nun 54 Gegentreffern stellen die Franken nach dem Tabellen-17. FSV Frankfurt die schwächste Defensive der Liga.
Dabei erwischten die Fürther beim FCK einen Start nach Maß, gingen durch Berisha relativ früh in Führung (12.). "Eigentlich sind wir gut rein gekommen ins Spiel, machen mit der ersten Möglichkeit auch das 1:0. Man hat an diesem Abschluss gesehen, dass sich Veton hier auch weiterentwickelt hat", erkannte auch Ruthenbeck, danach "haben wir die Sicherheit allerdings nicht gehabt."
So gewinnst du kein Spiel in der zweiten Liga.
Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck über die vielen Fehler
Lauterns Jenssen glich relativ zügig aus (18.), Ring (38.) und Görtler (72.) stellten den Endstand her - jeweils offenbarte die Spielvereinigung riesige Lücken in der Abwehr, die Roten Teufel hatten leichtes Spiel. "Wenn du solche Dinge zu leicht herschenkst, dann gewinnst du kein Spiel in der zweiten Liga", sagte Trainer Ruthenbeck klipp und klar.
Auch Kapitän Caligiuri war sichtlich angefressen. "Die spielentscheidenden Szenen haben wir heute nicht konsequent genug gelöst, größtenteils haben wir uns selbst in die Bredouille gebracht", kritisierte der Abwehrchef das kollektive Abwehrverhalten. Gleichzeitig stellt er die Charakterfrage und fordert seine Kollegen auf: "Wir haben jetzt die drei letzten Spiele verloren, so möchten wir uns nicht aus der Saison verabschieden. Es gilt jetzt weiterzumachen, jeder muss seinen inneren Schweinehund überwinden. Es ist der Charakter jedes einzelnen Spielers gefragt."