Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die Stuttgarter Kickers in den letzten Wochen durchlebten. Dem überzeugenden 4:1-Sieg im Stadtderby gegen den VfB Stuttgart II folgten zwei bittere Niederlagen in Würzburg (1:2) und gegen Erfurt (0:1). Die richtige Antwort fanden die Schwaben eine Woche später dank des 2:1-Siegs bei Mainz II, ehe es unter der Woche einen neuerlichen Tiefschlag mit dem Landespokal-Aus beim Oberligisten Bissingen setzte (1:2 n.V.). Nun also wieder die emotionale Kehrtwende: Durch einen 1:0-Sieg gegen Halle erkämpften sich die Stuttgarter drei wichtige Punkte im Abstiegskampf und sind damit so gut wie gerettet.
"Ich bin ein bisschen sentimental", sagte Stipic nach der Partie. Obwohl den Kickers theoretisch noch ein Punkt fehlt, um wirklich endgültig für das kommende Jahr in der Drittklassigkeit zu planen, zog der 36-Jährige schon ein erstes Saisonfazit. "Ich möchte mich wirklich beim gesamten Verein bedanken", sagte der Kroate und erklärte mit Blick auf die Vereinsführung um Sportdirektor Michael Zeyer: "Wie soll der Ausgang sonst auch sein, wenn da oben gut gearbeitet wird und es sich auf uns unten überträgt?"
Stuttgarter Kickers - Die letzten Spiele
3. Liga - 36. Spieltag
3. Liga - Tabelle
Ich glaube, dass wir die Punkte, seitdem ich hier bin, auch durch Teamgeist erkämpft haben.
Tomislav Stipic nach dem 1:0 gegen Halle
Besonders lobte der Coach seine Mannschaft, die zur Winterpause noch Tabellenletzter gewesen war, für die Leistung in der Rückrunde. "Ich glaube, dass wir die Punkte, seitdem ich hier bin, auch durch Teamgeist erkämpft haben", sagte Stipic, der im Hinspiel gegen den HFC sein Trainerdebüt bei den Kickers gegeben hatte. "Wir haben nicht die Qualität wie Halle. Aber wir haben das Spiel gewonnen, weil wir ein Team sind. Darum geht es und daraus schöpfen wir die Kräfte."
Den noch einen nötigen Punkt, um den Klassenerhalt endgültig sicher zu stellen, will Stipic am liebsten im kommenden Auswärtsspiel beim Abstiegskonkurrenten Bremen II holen. "Wir haben jetzt noch zwei Spiele. Die werden wir mit der gleichen Haltung angehen, genauso viel investieren, vielleicht mit noch mehr Leichtigkeit. Wir sind noch nicht durch, aber wir haben ein Polster", sagte er. "Ich freue mich auf den Endspurt."
