"Es ist toll, diese Energie zu spüren, dass wir uns freimachen von allen Umständen", freute sich Tuchel nach dem überzeugenden Sieg. In der Tat war es beeindruckend, wie spielfreudig und leichtfüßig die Borussia-Spieler vom Start weg agierten und den VfL zu Beginn förmlich überrollten. Der klare Dortmunder Erfolg hatte obendrein ganz "nebenbei" auch den Zusatzeffekt, dem Rivalen FC Bayern am Samstag die vorzeitige Meisterfeier zu verderben, zumal die Münchner zu Hause nur 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach spielten.
Dass das Duell mit dem Rekordmeister in Dortmund derzeit nicht nur wegen des sich anbahnenden Wechsels von Kapitän Mats Hummels zurück gen Süden das Thema schlechthin ist, wurde auch während der Partie gegen Wolfsburg deutlich. So begannen die BVB-Fans in der zweiten Hälfte mit Sprechchören ("Zieht den Bayern die Lederhosen aus") in Richtung des Dauerrivalen zu skandieren. Auch wenn der Rückstand auf den FCB noch immer fünf Punkte beträgt und die Münchner dazu auch noch ein Plus von elf Treffern in der Tordifferenz aufweisen, besteht zumindest noch die theoretische Möglichkeit, den Bayern die vierte Meisterschaft in Folge noch abzujagen.
Spielersteckbrief Aubameyang
Spielersteckbrief Hummels
Trainersteckbrief Tuchel
Der Höhepunkt des Duells zwischen BVB und FCB in dieser Saison steigt zweifellos am 21. Mai, wenn beide Mannschaften im Finale des DFB-Pokals in Berlin (20.00 Uhr) aufeinandertreffen. Bis dahin längst geklärt haben wollen beide Seiten bis dahin die hohe Wellen schlagende Personalie Hummels, der indes am Samstag - wie das gesamte Dortmunder Kollektiv - auf dem Platz keinerlei Anzeichen dafür erkennen ließ, dass ihn die derzeitigen Diskussionen um seine Person in Sachen Leistung beeinträchtigen. Im Gegenteil: Hummels präsentierte sich präsent wie eh und je und initiierte aus der Defensive heraus einige Offensivaktionen - so auch vor dem frühen 1:0 von Shinji Kagawa.
Torjäger: Aubameyang rückt an Lewandowski heran
Selbst in der Torjägerliste ist das Duell Dortmund gegen München nach dem 32. Spieltag wieder offener. Denn durch den Doppelpack, den Pierre-Emerick Aubameyang in der 77. und 78. Minute gegen Wolfsburg erzielte, kommt der Gabuner nunmehr auf 25 Saisontore. Der Ex-Dortmunder Robert Lewandowski vom FC Bayern, der vor dem Rückspiel in der Champions League gegen Atletico Madrid (Dienstag, 20.45 Uhr) gegen Gladbach 90 Minuten auf der Bank saß, kommt auf 27 Tore. Auch hier ist das letzte Wort zwischen den Bundesliga-Kontrahenten aus Westfalen und Oberbayern also noch nicht gesprochen.
