Bundesliga

Kruse und die Krise

Der Nationalspieler über die schwere Zeit in Wolfsburg

Kruse und die Krise

Steckt mit dem VfL Wolfsburg in einer komplizierten Phase: Max Kruse.

Steckt mit dem VfL Wolfsburg in einer komplizierten Phase: Max Kruse. imago

Erst beim 1:1 gegen Köln, dann beim 0:3 auf Schalke. Zweimal war Max Kruse derjenige, den Trainer Dieter Hecking als ersten Spieler auswechselte. Muss der Zwölf-Millionen-Euro-Mann, der seiner Form im Augenblick wie viele andere hinterher läuft, nun gegen Ingolstadt gar um seinen Platz in der Startelf fürchten? "Sicher sein kann man sich nie", sagt der Offensivmann, der freilich gegen den Trend ankämpft. "Ich muss jetzt zeigen, dass ich damit umgehen kann und bereit bin zu arbeiten, um am Samstag wieder auf dem Platz zu stehen." Wie denkt er über die Auswechslungen? "Natürlich bin ich nicht zufrieden mit meinen Leistungen und den Auswechslungen. Der Trainer aber hat sich seinen Teil gedacht, das muss man akzeptieren."

Nur schwer zu akzeptieren waren für die Wolfsburger Verantwortlichen die Leistungen ihrer Profis in den vergangenen sieben Spielen, die allesamt nicht gewonnen wurden. Die Folge: Der Ton wird rauer, der Chefcoach zieht die Zügel an, gibt die Traininingsplanungen vorerst nur noch kurzfristig bekannt. "Wir sind hier, um Spiele zu gewinnen, unsere Ziele zu erreichen. Davon kommen wir im Moment ein bisschen ab", erklärt Kruse. "Dann trifft der Trainer Entscheidungen, die wir akzeptieren müssen. Es ist klar, dass er es nur tut, um der Mannschaft zu helfen, um uns zu zeigen, dass es so nicht weitergeht."

Spielersteckbrief Kruse
Kruse

Kruse Max

Kruse: Konfliktpunkte in der Mannschaft sind wichtig

Probleme innerhalb des Teams gebe es aber nicht, versichert der Nationalspieler. Konflikte, wie sie zu Wochenbeginn lautstark auf dem Trainingsplatz ausgetragen wurden, als zum Beispiel Kruse und Dante verbal aneinandergerieten, seien ganz normal. "Es ist wichtig, auch in der Mannschaft mal diese Konfliktpunkte zu haben. Das gehört beim Fußball dazu. Das ist bei uns in den letzten Wochen ein bisschen zu kurz gekommen." Dennoch betont Kruse: "Als Mannschaft stehen wir immer noch sehr eng zusammen."

Nicht eng genug jedoch, um erfolgreich Fußball zu spielen. Grundsätzliche Dinge fehlten zuletzt, wie auch Kruse einräumt. "Insgesamt treten wir vielleicht nicht als Mannschaft auf, was aber nichts damit zu tun hat, dass wir einen Bruch oder schlechte Stimmung haben. Es gibt vielleicht einige Dinge, die nicht so gut funktionieren. Es muss uns wieder bewusst werden, dass einer für den anderen arbeiten muss. Wir können nur zusammen aus der Krise rauskommen."

Thomas Hiete