"Wir haben eine Reihe von Ausfällen zu beklagen", sagte St. Paulis Coach am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Restrundenauftakt in Fürth. Neben Jan-Philipp Kalla und Riyo Miyaichi (beide Aufbautraining) fallen seit dieser Woche auch Sebastian Maier und Sören Gonther verletzt aus. Maier erlitt im Testspiel gegen Aalborg einen Muskelfaserriss und Kapitän Gonther zog sich im Training am Dienstag einen Außenband-Teilabriss im rechten Knie zu. Beide müssen somit nicht nur gegen Fürth, sondern mehrere Wochen pausieren. Für Trainer Lienen bedeuten diese Ausfälle einen deutlich dezimierten Kader, aus dem er am Sonntag schöpfen kann. Vor allem für Maier und Gonther tut es dem Trainer leid, "weil sie in der Vorbereitung gut drauf waren".
Offensiv und defensiv hat Lienen derzeit wenig Optionen
Durch den Ausfall von Gonther hat Lienen auf der Innenverteidiger-Position mit Lasse Sobiech und Philipp Ziereis nur noch zwei Top-Spieler zur Verfügung und muss hoffen, dass diese unverletzt bleiben. Auch in der Offensive wird es eng. Statt Maier könnten Christopher Buchtmann oder Marc Rzatkowski im Mittelfeld spielen. Allerdings muss Lienen einen von beiden wahrscheinlich neben Bernd Nehrig vor der Abwehr einsetzen. Denn Enis Alushi ist nach seinem Hexenschuss am Mittwoch zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, bleibt aber ein Wackelkandidat.
Trotz der Verletzungssorgen glaubt der Coach, dass seine Mannschaft es am Sonntag besser machen wird als gegen Aalborg, gegen das sie zu wenig Tore geschossen habe. Denn die Generalprobe sei ein Weckruf für die Kiez-Kicker gewesen: "Das Spiel gegen Aalborg hat dafür gesorgt, dass wir den Reset-Knopf gedrückt und alles auf Anfang gestellt haben", sagt Lienen in Hinblick auf das Auswärtsspiel in Fürth.
Ex-Fürther Nehrig erwartet "umkämpfte Partie"
Trotzdem weiß Lienen, dass St. Pauli in Fürth keine leichte Aufgabe erwartet: "Greuth ist zweikampfstark und besitzt großes Offensivpotential, auch wenn das Team bisher nicht viele Tore erzielte." Seine Vorgabe für das Spiel: "kompakt stehen und aggressiv spielen." Auch Kiez-Kicker Nehrig, der vor St. Pauli sechs Jahre für die Kleeblätter spielte, erwartet am Sonntag einen Kampf beider Teams. "Ähnlich wie wir haben die Kleeblätter die letzten Spiele vor der Winterpause nicht so gut bestritten wie erhofft. Deswegen erwarte ich eine umkämpfte Partie zweier Mannschaften, die gewinnen wollen, um oben dranzubleiben. Die Visiere werden offen sein, auch kämpferisch wird sicherlich einiges geboten", wird der 29-jährige Routinier auf der Vereinswebsite zitiert.
St. Pauli steht mit derzeit 30 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz und hat somit noch die Chance am Saisonende auf einem Aufstiegsplatz zu landen. So hofft auch Coach Lienen, dass seine Mannschaft in den restlichen Spielen "so auftritt, wie sie es in der Hinrunde getan hat."