Auf der turnusmäßigen Pressekonferenz vor der Partie verriet Skripnik zudem den Inhalt der Kurznachricht. "Thomas hat mir gratuliert - und viel Erfolg für den nächsten Spieltag gewünscht." Tipps vom einstigen Bremer Meistermacher, der die Eintracht noch gut kennen dürfte, gab es jedoch nicht. "Da habe ich auch keinen Bedarf", stellt Skripnik klar, "wir haben dafür selbst echt gute Leute."
Noch wichtiger als die Ausrichtung am Gegner dürfte für die Hanseaten ohnehin die eigene Einstellung zum Spiel sein: "Wir wollen den Schwung aus dem Gladbach-Spiel mitnehmen", erklärt Skripnik, "wieder mutig und mit Überzeugung auftreten." Ob dies auch wieder ein System mit zwei Spitzen bedeutet, lässt der Fußballlehrer allerdings offen: "Es ist ein wichtiges Spiel, aber kein entscheidendes. In Gladbach war klar, dass eine Mannschaft als Sieger vom Platz gehen würde. Jetzt ist es wieder ein anderer Wettbewerb." Offen zudem, ob Claudio Pizarro nach dem Pokalfight im Borussia-Park schon wieder ein Kandidat für die Startelf sein kann: "Ich freue mich für ihn, dass er 90 Minuten sehr gut gespielt hat. Aber wir dürfen nicht vergessen, wie alt er ist", so der Trainer über seinen 37-jährigen Angreifer.
Mit einem Unentschieden, das lässt Skripnik durchblicken, könnte Werder aus jetziger Sicht leben - auch wenn dann 16 Zähler die schlechteste Hinrunden-Bilanz seit Einführung der Drei-Punkte-Regel bedeuten würden. Wichtiger für den Coach: "Dass wir nicht erstmals in die Abstiegszone rutschen. Das wäre gerade vor der Winterpause ganz wichtig für die Moral und für die Vorbereitung im Januar."
Entscheidung über Fritz fällt am Freitag - Bargfrede eingeplant
Ein dickes Fragezeichen steht noch hinter Kapitän Clemens Fritz, der an einer kräftigen Einblutung im Oberschenkel laboriert und am Donnerstag pausierte. Immerhin: "Es sieht schon besser aus als am Mittwoch", so der Ex-Nationalspieler zum kicker. Eine Entscheidung werde am Freitag fallen, das Abschlusstraining will Fritz unbedingt absolvieren. Dennoch ist Skripnik bei dieser Personalie eher skeptisch, während es sich bei der Trainingspause für Philipp Bargfrede eher um eine Vorsichtsmaßnahme handeln soll. "Sein Knie beschwert sich", formuliert der Ukrainer charmant verunglückt, aber für Samstag bleibt der Abräumer fest eingeplant.
Felix fehlt vielleicht der letzte Biss, der letzte Pass, der Abschluss.
Viktor Skripnik über Felix Kroos
Ein Kandidat als Fritz-Ersatz wäre derweil Felix Kroos, der sich zuletzt (selbst-)kritisch über seine Entwicklung äußerte und Wechselgedanken formulierte. Ihm gibt Skripnik gleichzeitig mit auf dem Weg: "Jeder trainiert in erster Linie für sich und seine Karriere. Wir akzeptieren die Leistung jedes Spielers, die Jungs haben die Entscheidung des Trainers zu akzeptieren. So ist das Geschäft." Und ganz konkret: "Felix fehlt vielleicht der letzte Biss, der letzte Pass, der Abschluss. Diese Dinge gehören zur Position als Nummer 8 oder Nummer 6 dazu." Und dürften gerade in Frankfurt noch einmal ganz besonders gefragt sein.