Von Deloitte auf den Punkt gebracht: Mit einem Gesamtumsatz von zusammen fast 2,71 Milliarden Euro ohne Berücksichtigung von Transfers bleibt die 3. Liga die erlösstärkste Spielklasse vor der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), der Beko Basketball-Bundesliga (BBL) und der DKB Handball-Bundesliga (HBL).
Während die DEL (Gesamtumsatz 107,4 Millionen Euro), BBL (97,8 Millionen Euro) und HBL (96,1 Millionen Euro) für die Saison 2014/15 allesamt ein gutes Wachstum erzielen und neue Umsatzrekorde generieren konnten, verzeichnete die 3. Liga einen Umsatzeinbruch von 175,2 auf 142,9 Millionen Euro - ein Minus von 18 Prozent!
Der Grund hierfür liegt wohl an RB Leipzig. Die Teilnahme der Sachsen am Spielbetrieb der 3. Liga sorgte in der vorvergangenen Saison für einen sprunghaften Anstieg des Umsatzes auf Rekordniveau. "Wir fühlen uns in unserer letztjährigen These bestätigt, dass die Drittliga-Spielzeit 2013/14 wirtschaftlich durch einen Einmaleffekt verzerrt wurde, der mutmaßlich mit dem direkten Durchmarsch von RB Leipzig in die 2. Fußball-Bundesliga zusammenhängt", so Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
In der Summe unter dem Rekordniveau des Vorjahrs
Die Steigerungsrate beim Eishockey, im Basketball und im Handball reichte nicht aus, um das Minus der 3. Liga zu kompensieren. Deshalb blieben die vier Ligen zusammen auch mit einem kumulierten Umsatz von 444,2 Millionen Euro - ohne Transfererlöse - unter dem Rekordniveau von 2013/14 mit 461,0 Millionen Euro.
Klammert man den Leipzig-Effekt aus, ist die Entwicklung in der 3. Liga klar positiv. Zum zweiten Mal in Folge gelang der Sprung in die Gewinnzone. Zur Erinnerung: Die Saison 2012/13 hatten die Klubs noch mit einem Verlust von 20,9 Millionen Euro abgeschlossen. Berücksichtigt werden muss bei den Geschäftszahlen der 3. Liga für 2014/15 allerdings, dass diese auf Plan-/Ist-Daten basieren. Sie lassen noch keine abschließende Bewertung zu. Tendenziell besteht die Möglichkeit, dass das in der Studie ausgewiesene operative Ergebnis nach unten korrigiert wird.
Neuer Zuschauer-Rekord in Sicht
Die 3. Liga konnte sich mit einem Schnitt von über 6.700 Zuschauern pro Spiel erstmals als deutsche Nummer drei in Bezug auf die Zuschauerzahlen etablieren. Und eine weitere Steigerung ist in Sicht. Denn in der laufenden Spielzeit kamen bis zum 16. Spieltag im Schnitt fast 7.100 Fans pro Match, was nicht zuletzt an publikumsstarken Vereinen wie Dynamo Dresden, Hansa Rostock und am Aufsteiger 1. FC Magdeburg liegt, wie Hollasch festhält. Die Sachsen führen die Zuschauer-Tabelle der laufenden Runde derzeit mit klarem Abstand vor FCM und FC Hansa an . Gleichzeitig stieg die TV-Reichweite auf 763 Millionen Zuschauer, ein Zuwachs von 18 Prozent.