Was ebenfalls für ihn spräche: Der Neuzugang vom FC Paderborn kam gegen Augsburg in der zweiten Hälfte in die Partie und gefiel. Lauf- und einsatzfreudig, dazu weitgehend ball- und passsicher brachte er etwas Ruhe in das lange kopflose Spiel der Stuttgarter. Und das trotz seines Handicaps: Er muss wegen eines Bruchs des Handwurzelknochens samt Operation eine Schiene tragen. "Ungewohnt" sei das Spiel mit der Karbonmanschette. "Aber ich bekomme von Trainingseinheit zu Trainingseinheit mehr Vertrauen in die Schiene", sagt der defensive Mittelfeldspieler, der "demnächst eine neue bekommt, weil die Hand weiter abgeschwollen ist" und und die jetzige etwas locker sitzt.
Was sich wie eine Kleinigkeit anhört, ist wichtig. "Man braucht im Spiel die Hand viel mehr, als man denkt", erklärt Rupp, der noch bis zur Winterpause die betroffene Hand schützen muss. Vor allem bei den Zweikämpfen in der Luft oder am Boden und in Sachen Koordination. Dennoch fühlt er sich trotz "der ersten größeren Verletzung in meiner Profikarriere" für den Fall der Fälle bereit.
Das Problem: Mit Serey Die und Christian Gentner stehen normalerweise zwei Hochkaräter auf der Doppelsechs vor ihm. Dass der Ivorer gegen Augsburg einen schwachen Tag erwischte und der Mannschaft zu keinem Zeitpunkt die gewohnte Unterstützung bot, war auffällig. Dass Rupp ihn durchaus, wenn auch mehr spielerisch als kämpferisch ersetzen kann, bewies er zuletzt beim 3:4 in Leverkusen. Der Afrikaner fehlte gelbrotgesperrt, der Ex-Paderborner konnte überzeugen, erzielte einen Treffer selbst und bereitete einen vor. Die bei Bayer zugezogene Handverletzung warf ihn schließlich wieder aus dem Rennen.
Vier Gegentore? "Gegen einen Mitkonkurrenten im Keller geht das gar nicht"
Jetzt meldet sich Rupp zurück, ohne Ansprüche zu stellen. Vielmehr beschäftigt auch ihn die Niederlage gegen den FCA. "Keiner hätte gedacht, dass wir gegen den Letzten vier Tore kassieren. Gegen Bayern vier Stück zu bekommen, kann schon mal passieren, das passiert auch anderen Teams schon mal. Aber gegen einen Mitkonkurrenten im Keller geht das gar nicht." In Dortmund ist am Sonntag Wiedergutmachung angesagt.