Mit 15 Minuten Verspätung startete die Bundesliga in den 13. Spieltag auf der Suche nach ein Stück Normalität nach den Terroranschlägen in Paris, ein Verkehrschaos in Hamburg sorgte für die Verzögerung. Hellwach war dann, als das Spiel losging, aber nur der HSV. Dortmund kam gegen die früh attackierenden Hanseaten überhaupt nicht zu seinem gewohnten schnellen Kombinationsspiel, entsprechend harmlos waren die Aktionen in der Offensive.
"Wir haben lange Zeit sehr schlecht gespielt, uns viel zu wenig bewegt", versuchte Schmelzer auf "Sky" den lethargischen Auftritt in Durchgang eins zu erklären. Die Schwarz-Gelben fanden keinen Zugriff und liefen nach 20 Minuten - Lasogga hatte einen Elfmeter sicher verwandelt - einem Rückstand hinterher. "Wir haben individuelle Fehler gemacht", meinte Schmelzer, ein fataler von Ginter führte zum 2:0 von Holtby.
Wenn wir nicht alles geben, dann ist ein Sieg in der Bundesliga schwierig.
Marcel Schmelzer
"Gerade in der ersten Halbzeit gab es einen dramatischen Unterschied zwischen unserem eigenen Anspruch und dem, was wir gezeigt haben", zeigte sich Tuchel enttäuscht und auch etwas irritiert: "Dafür habe ich keine Erklärung, ich habe es auch nicht kommen sehen." Seinem Team warf der BVB-Trainer "fehlende Körpersprache" vor, für ihn nach den letzten erfolgreichen Wochen nicht nachvollziehbar.
Schmelzer: "Denkzettel"
Als Hummels dann auch noch mit einem Eigentor die erst zweite Pleite aus den 22. Pflichtspielen dieser Saison perfekt machte, war Tuchel bedient. 2012/13 hatte der HSV am vierten Spieltag den saisonübergreifend seit 31 Partien ungeschlagenen BVB mit 3:2 bezwungen, nun wurde die Serie von sieben Pflichtspiel-Dreiern durch die Hanseaten gestoppt. "Es hat sich nicht angedeutet", wiederholte Tuchel, für Schmelzer war "so ein Denkzettel vielleicht mal wichtig". Ein Denkzettel aus dem Nichts.