Tipps, wie man in Gelsenkirchen einen Dreier entführt, könnten Jan Rosenthal und Konstantin Rausch geben. Das Duo weiß, wie es sich anfühlt, einen Auswärtssieg auf Schalke zu landen. Rosenthal und Rausch sind die einzigen beiden aktuellen Lilien-Profis, die in ihrer Karriere den Platz in Gelsenkirchen schon einmal als Sieger verlassen haben. Selbst ihrem Trainer war das bisher nicht vergönnt.
Fünfmal lief Schuster in einem Bundesligaspiel auf Schalke auf, nur ein Remis sprang dabei heraus. Darmstadt 98 spielte in der 1. Liga bisher einmal in Gelsenkirchen: In der Saison 1978/79 setzte es eine 2:4-Niederlage. Zehn Jahre später, in der Spielzeit 1988/89 feierten die Lilien in der 2. Liga einen kuriosen 4:3-Erfolg - es ist der einzige Pflichtspielsieg der Südhessen bei den Königsblauen.
Spielersteckbrief Rosenthal
Spielersteckbrief Rausch
Bundesliga - 2. Spieltag
Trainersteckbrief Schuster
SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
22.05.1898
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Rosenthals Sternstunde
Rosenthal erlebte in der Veltins-Arena vor knapp drei Jahren eine Sternstunde. Im kicker erhielt er nach dem 3:1-Sieg mit dem SC Freiburg am 17. Spieltag der Saison 2012/13 die glatte Note 1. Nach einem 0:1-Rückstand drehten die Breisgauer die Partie, Rosenthal feuerte zweimal aus rund 16 Metern den Ball sehenswert ins Netz. Einziger Wermutstropfen: In der zweiten Hälfte musste der Offensivakteur infolge einer unberechtigten Gelb-Roten-Karte vorzeitig duschen gehen.
Rausch wiederum legte in Gelsenkirchen schon als 20-Jähriger einen starken Auftritt hin. Am 2. Spieltag der Saison 2010/11 jubelte er mit Hannover über einen 2:1-Erfolg. Dabei erzielte der Flügelspieler gegen Manuel Neuer den wichtigen Treffer zum 1:0 (kicker-Note 2,5).
Diesmal droht Rausch allerdings eine Zwangspause wegen muskulärer Probleme. Sollte der Neuzugang vom VfB Stuttgart ausfallen, würde wohl Tobias Kempe in die erste Elf rücken. Rosenthal wiederum muss vermutlich erneut zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Beim Saisonauftakt setzte Schuster auf Marco "Toni" Sailer als hängende Spitze, Rosenthal kam erst in der zweiten Hälfte als Joker zum Zug. Pech: In der Nachspielzeit wurde er im gegnerischen Sechzehner gefoult, die Pfeife von Schiedsrichter Dr. Felix Brych blieb aber stumm.
"Das flößt uns Respekt ein, aber keine Angst"
Um gegen Schalke bestehen zu können, braucht Darmstadt nicht nur das nötige Spielglück, auch die Fehler, die dem Team gegen Hannover unterliefen, müssen minimiert werden. "Schalke ist beim 5:0 in Duisburg und beim 3:0 in Bremen dominant aufgetreten und hat wenig zugelassen. Das flößt uns Respekt ein, aber keine Angst", sagt Schuster. Er hofft, dass sich seine Elf auf Schalke mit viel Kampf und Kompaktheit teuer verkauft. Mit der nötigen Portion Glück sorgen Rausch und Rosenthal vielleicht wieder für die entscheidenden Akzente.
